Familienpass statt gestückelter Rabatte?

Familien leben gerne in Trier - doch viele können Kultur- und Freizeitangebote der Stadt kaum nutzen, weil sie es sich nicht leisten können. Unter diesem Tenor gehen die Sozialdemokraten die Frage an, an welcher Stelle weitere Vergünstigungen möglich sind.

Trier. In der Anfrage "familienfreundliches Trier" hat die SPD-Fraktion die Stadtverwaltung aufgefordert, die Leistungen aufzulisten, die Trier Familien bietet. "Es gibt zwar schon viele Angebote, aber wir können noch besser werden", erklärt Ingeborg Sahler-Fesel, sozialpolitische Sprecherin der SPD.Das Problem: Es gebe eine Vielzahl Vergünstigungen, die nicht übersichtlich und daher für die Familien nur schwer handhabbar seien. "Wir sollten versuchen, diese Angebote zu verschmelzen", sagt Sahler-Fesel. Zum Beispiel in Form eines Familienpasses. Wegen des Umfangs der Daten wurde bei der Sitzung die Frage nach städtischen und gesellschaftlichen Leistungen für Familien nur in Auszügen mündlich beantwortet. Einige Beispiele: Beiträge: 2007 hat die Stadt für etwa 800 Kinder die Elternbeiträge für Kindergärten übernommen. Das entspricht jährlichen Kosten in Höhe von rund 430 000 Euro. Damit kommt die Stadt für insgesamt 25 Prozent der Kindergartenbeiträge auf. Für Krippen oder Horte mussten im vorigen Jahr die Eltern von etwa 300 Kindern keinen Beitrag zahlen.Lehrmittelfreiheit: Im Schuljahr 2007/2008 hat die Stadt 2807 Anträge auf Lehrmittelfreiheit bewilligt und Gutscheine im Wert von insgesamt 243 180 Euro ausgestellt.Schülerbeförderung: 1 306 000 Euro hat die Stadt Trier 2007 für die Fahrten zwischen Wohnort und Schule oder Sportstätten gezahlt. Mittagessen in Ganztagsschulen: Es gibt einen Härtefonds für Kinder, die in sogenannter versteckter Armut leben. In diesem Fall müssen Eltern nur einen Euro pro Essen in der Ganztagsschule zahlen. Kein Schüler werde vom Mittagessen ausgeschlossen - auch dann nicht, wenn die Eltern mit den Zahlungen im Rückstand seien. Familien- oder Sozialpässe: Die Anfrage, ob es solche Pässe in Kommunen gibt, die mit Trier vergleichbar sind, ergab: Frankenthal, Mainz, Kaiserslautern, Landau und Worms bieten sie an. Koblenz, Zweibrücken, Speyer, Ludwigshafen, Neustadt und Pirmasens nicht. Sahler-Fesel kündigte an, dass sich ihre Fraktion nach der Sommerpause mit der Frage auseinandersetzen wird, wie sich die Vergünstigungen für Familien bündeln und ausweiten lassen.

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