Fasziniert übers "Fräulein vom Amt"

TRIER. Wie funktioniert eigentlich eine Telefonzelle, und wieso können wir nach Amerika telefonieren? Bei der Telekom bekamen zahlreiche Kinder einen Blick hinter die Kulissen.

Es war bereits die zweite Veranstaltung im Rahmen des Zukunftsdiploms für Kinder. "Am ersten Tag ist alles gut verlaufen", berichtete Thomas Lehnart von der Trierer Telekom im Wasserweg. "Die drei Stunden sind sehr schnell vergangen." Auch bei der zweiten Auflage wurde den etwa zwei Dutzend Kindern ein abwechslungsreiches Programm geboten. Zunächst ging es zu einer Telefonzelle; die Kinder durften einen Blick hinter die Rückwand tun und erfuhren beispielsweise wo die Kabel hinführen und was die Symbole auf den Tasten bedeuten. Blinkende Lämpchen

Kevin Kirsch schickte sich unter Anleitung von Thomas Lehnart eine SMS von der Zelle auf sein Handy. Lehnart betonte: "Einige Mitarbeiter sind ständig damit beschäftigt, Telefonzellen in Stand zu setzen." Servicetechnikerin Iris Seer zeigte den Kindern, was in einem Verteilerkasten vor sich geht, führte das Schalten einer Verbindung vor. Nun ging's ins Telekom-Gebäude hinein: "Macht schnell - die Tür ist alarmgesichert! Der Ton ist eklig." Hier erfuhren die Kinder Wissenswertes über Kupfer- und Glasfaserkabel, den Hauptverteiler und die Vermittlungsstelle, marschierten an Tausenden von Computern mit blinkenden Lämpchen vorbei. Der halb leere Raum ist gekühlt. "Früher war hier alles voll von Relais." Der neunjährige Julian Lehnart zeigte den Kindern seine Dosentelefonanlage, mit der er im vergangenen Jahr bei "Jugend forscht" den vierten Platz gemacht hatte. "Der Dosenboden vibriert, und das gespannte Seil fängt dann auch an", erklärte er, und auch, wieso es mit einem Gummiband nicht funktioniert. Die Kinder bauten sich Dosentelefone nach und erprobten sie erfolgreich. Mit Hilfe von Dias führte Thomas Lehnart durch Jahrhunderte der Telekommunikation - von indianischen Rauchzeichen über das Morsealphabet und das "Fräulein vom Amt" bis zur modernen Satellitenübertragung. In einer Übung konnten die Kinder "E-Mails" spielen und Datenpakete transportieren: "Der Weg ist nicht frei, du musst da hinten lang! Und du - ganz hinten um den Schrank herum." Nach gut drei Stunden Workshop verließen die jungen Teilnehmer erschöpft, aber zufrieden das Telekom-Gebäude: "Ich hab' alles gut gefunden", stellte Jan Peters (9) fest. "In der Telefonzelle mit den Kabeln war es am interessantesten", fand Annika Henner (8). Die neunjährige Clarissa Tengler faszinierte "das mit dem ganzen Strom", und Tobias Schumacher (10) stellte fest: "Ich fand das toll, dass man hinter die Kulissen gucken konnte. Das ist alles ziemlich kompliziert."

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