Faustdicke Überraschung

Der Trierer CDU ist mit der OB-Kandidatur von Ulrich Holkenbrink und dem gleichzeitigen Verzicht von Georg Bernarding ein Überraschungscoup gelungen. Alles schien auf eine parteiinterne Auseinandersetzung zwischen den beiden hinauszulaufen.

Der Trierer CDU ist mit der OB-Kandidatur von Ulrich Holkenbrink und dem gleichzeitigen Verzicht von Georg Bernarding ein Überraschungscoup gelungen. Alles schien auf eine parteiinterne Auseinandersetzung zwischen den beiden hinauszulaufen. Viele in der Union befürchteten schon Streitigkeiten und ein Auseinanderbrechen in zwei Lager. Doch zur Zerreißprobe kommt es nun nicht.Der als ehrgeizig geltende Bernarding hat - anders als beim Kampf um das Bürgermeister-Amt - seine persönlichen Ambitionen zurückgestellt, obwohl er unter Sportlern und in der Feuerwehrszene sehr beliebt und darüber hinaus als langjähriger Dezernent überall bekannt ist. Das ehrt ihn. Offensichtlich wollte er vor allem die Chancen seiner Partei, den OB-Sessel zu verteidigen, nicht schmälern. Eine Rolle dürfte ferner gespielt haben, dass es Bernarding kaum so wie Holkenbrink gelungen wäre, die Partei hinter sich zu bringen. Er hätte jedenfalls nicht nur den CDU-Kreisvorsitzenden, sondern zugleich den Landesvorsitzenden Christoph Böhr und Stadtrats-Fraktionschef Bertrand Adams gegen sich gehabt, die nie einen Hehl aus ihrer Sympathie für Holkenbrink gemacht haben. Lange durfte sich der als unabhängiger Bewerber antretende Sozialdemokrat Klaus Jensen allein auf dem Spielfeld tummeln - ab jetzt hat er einen veritablen Kontrahenten. Ulrich Holkenbrink verfügt nicht nur über einen hohen Bekanntheitsgrad, weil sein Vater Heinrich viele Jahre in führender Rolle politisch aktiv war. Ihn selbst kennen viele aufgrund seiner langjährigen Lehrtätigkeit am Hindenburg-Gymnasium und seines Engagements als Stadtrat und als Schul- und Kulturdezernent.

Der Wahlkampf ist ab sofort eröffnet - er verspricht spannend zu werden.

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