Feierstunde trotz Protest

Feierliche Semestereröffnung trotz Bildungsstreik: Wegen der Blockade des Audimax fand der Dies academicus diesmal in einem kleineren Hörsaal statt. Im Rahmen der Feier kamen auch die Protestler zu Wort.

 Besetzt seit mehr als einer Woche: Auch am gestrigen Dies academicus an der Universität Trier haben die protestierenden Studenten das Audimax nicht frei gegeben. TV-Foto: Christa Weber

Besetzt seit mehr als einer Woche: Auch am gestrigen Dies academicus an der Universität Trier haben die protestierenden Studenten das Audimax nicht frei gegeben. TV-Foto: Christa Weber

Trier. (cweb) "Wenigsten ist der Hörsaal diesmal voll", scherzte Universitätspräsident Peter Schwenkmezger in seiner Begrüßungsrede zum diesjährigen Dies academicus. Wegen der seit mehr als einer Woche andauernden Besetzung des Audimax hatte die Hochschulleitung die feierliche Eröffnung des Wintersemesters kurzfristig in einen kleineren Hörsaal verlegt. Dort begrüßte der Präsident rund 300 Hochschulmitarbeiter und Gäste aus der Region. Aus aktuellem Anlass erteilte Schwenkmezger zu Beginn den protestierenden Studenten das Wort. Katya Engelmann berichtete im Namen aller Streikenden von "unzumutbaren Studienbedingungen" und forderte ein "generelles Mitspracherecht der Studenten" bei wichtigen Entscheidungsprozessen. Gleichzeitig kündigte sie die weitere Besetzung des Audimax an.

Im Anschluss hielt Ehrengast Hubertus von Morr, deutscher Botschafter in Luxemburg, einen Vortrag über die Rolle unseres Nachbarlandes in Europa. Höhepunkt des Festprogramms war die Vergabe der Förderpreise 2009 des Freundeskreises Trierer Universität. Zehn Nachwuchswissenschaftler erhielten für ihre herausragenden Dissertationen Urkunden und einen Scheck über 2000 Euro von Stiftern aus der Region. DerPreis des Deutschen Akademischen Austausch-Dienstes (DAAD) für ausländische Studierende ging an den chinesische Psychologie-Studenten Yunbo Yang. Das traditionelle Universitätskonzert des Philharmonischen Orchesters der Stadt Trier war am Montag abgesagt worden. Schwenkmezger versprach jedoch, dass es im Laufe des Semesters nachgeholt werde. Extra Studentenzahlen: Noch nie haben in Deutschland so viele Menschen studiert: Sowohl die Zahl der Studienanfänger als auch die Gesamtzahl aller Studierenden sind 2009 auf Rekordwerte geklettert. Rund 423 400 Frauen und Männer schrieben sich dieses Jahr für ein Studium ein, knapp sieben Prozent mehr als 2008. Damit erhöhte sich die Studienanfängerquote um drei Prozent auf gut 43 Prozent. Zugleich stieg die Zahl aller Studenten im laufenden Wintersemester auf rund 2,13 Millionen und lag damit fünf Prozent über dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt gestern auf der Basis erster vorläufiger Ergebnisse mitteilte. (dpa)

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