Feldbetten für die Franzosen

SCHWEICH. Rund 900 Gäste sind gestern Abend in Trier und den angrenzenden Dekanaten (Dekanat Trier, Schweich-Welschbillig, Konz-Saarburg, Hermeskeil-Waldrach) angekommen, um hier vor der Weiterfahrt zum Weltjugendtag in Köln die "Tage der Begegnung" zu verbringen. Meistens werden sie in Familien untergebracht. In Schweich hingegen haben die Verantwortlichen ein Weltjugendtagscamp aufgebaut.

Die Bodenländchen-Halle in Schweich ist nicht wiederzuerkennen. Eines steht fest: Sport kann hier in den kommenden Tagen nicht getrieben werden. Stattdessen haben die Verantwortlichen des Pfarrgemeinderats um den Vorsitzenden Joachim Wagner den Raum wohnlich gestaltet. Die linke Seite des geteilten Raumes soll als Ess- und Begegnungsstätte dienen, auf der rechten Seite haben die vielen helfenden Hände in der vergangenen Stunde rund 75 Feldbetten aufgestellt: 55 für die französischen Gäste, 20 für die Jugendlichen aus der Pfarrei Schweich, die auch an dem Camp teilnehmen.Paprikagulasch zur Begrüßung

Als der eine oder andere das Bett schon mal Probe liegt, tauchen erste Zweifel auf, ob denn für die ganz langen Kerle der Gästeschar die Größe der Betten ausreichend ist. Während das Weltjugendtagscamp in Schweich aufgebaut wird, wenden andere ihre frisch gelernten Fremdsprachen-Kenntnisse erstmal erfolgreich an. "Pas de problème", tönt es aus der Ecke der Helfer. "Oh, ich sehe, du kannst ja schon ein bisschen Französisch", antwortet ihm sein Nachbar - bald wird wohl noch ein wenig mehr nötig sein. Unten in der Küche kocht ein Trupp Frauen bereits am Dienstag verschiedene Mahlzeiten vor. Gestern Abend, als die französischen Gäste dann ankamen, wurde aufgetischt: Paprikagulasch mit Reis. Und nicht nur die Halle wurde vorbereitet, auch an den Feinheiten des umfangreichen Programms wurde letzte Hand angelegt. Dabei haben viele Freiwillige die Pfarrgemeinde unterstützt. "Wir haben sowohl bei den Vereinen als auch bei den Geschäftsleuten ein offenes Ohr gefunden", freut sich Joachim Wagner, das Camp in dieser Form austragen zu können. In den Pfarreien und Dekanaten, die sich für die klassische Unterbringung entschieden haben, haben die Helfer am Dienstag und am Mittwoch ebenfalls die letzten Vorbereitungen getroffen. Matratzen wurden geschleppt, Schlafstätten vorbereitet und in der einen oder anderen Familie der Sprachführer mit der jeweiligen Fremdsprache bereit gelegt. Dann machten sich die Gastgeber auf zum Treffpunkt. Im Laufe des Mittwochabends kamen in jedem Dekanat an einem zentralen Ort die Gäste an und wurden in die verschiedenen Pfarreien geleitet. Und fast überall begannen die "Tage der Begegnung" so, wie sich auch die kommenden Tage gestalten sollen: mit einem Fest.

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