Feldversuch: Kunden testen Elektroautos

Trier · Nur etwa 15 000 elektrisch angetriebene Autos gibt es derzeit in Deutschland. Die Bundesregierung plant diese Zahl bis zum Jahr 2020 auf eine Million zu erhöhen. In Trier starten Fachhochschule und Stadtwerke Trier (SWT) dazu einen Feldversuch.

 Der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Jung, SWT-Chef Olaf Hornfeck und Informatik-Professor Jörn Schneider diskutieren auf Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster (von links). TV-Foto: Daniel John

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Jung, SWT-Chef Olaf Hornfeck und Informatik-Professor Jörn Schneider diskutieren auf Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster (von links). TV-Foto: Daniel John

Trier. "Politik am Palastgarten" - so heißt die Veranstaltungsreihe der CDU-Kreisverbände Trier und Trier-Saarburg, die sich bei der dritten Runde dem Thema Elektromobilität gewidmet hat. Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster diskutierten Professor Jörn Schneider von der Fachhochschule (FH) Trier, SWT-Vorstand Olaf Hornfeck sowie der Bundestagsabgeordnete Andreas Jung, Vorsitzender des Beirats für nachhaltige Entwicklung, über das Thema.
Teure Batterien und geringe Reichweite seien die größten Probleme bei der Entwicklung und Vermarktung von Elektrofahrzeugen. Der Peugeot, mit dem die Diskussionspartner angerollt kamen, schafft offiziell zwar eine Strecke von 120 bis 150 Kilometer mit einer Batterieladung. "Bei diesem kalten Wetter kann die Reichweite aber auch nur 70 Kilometer betragen." Für den Abgeordneten Jung ist daher klar, dass vor allem in die Forschung investiert werden muss, wenn man das Ziel von einer Million Elektroautos bis 2020 erreichen will. Die CDU lehne Kaufprämien ab, denn: "Die Technologie muss sich am Markt durchsetzen." Zudem seien nicht nur neue Produkte gefragt, sondern auch neue Mobilitätskonzepte.
Fünf Fahrzeuge für 2013


Um die Chancen der Elektromobilität auszuloten und innovative Konzepte zu erproben, beteiligen sich FH und SWT an dem bundesweiten, vom Wirtschaftsministerium geförderten Projekt econnect Germany. In Trier soll unter anderem das "intelligente Parkhaus der Zukunft" entwickelt werden. "Dafür installieren wir auf dem City-Parkhaus eine Photovoltaikanlage", erklärte Hornfeck. Alle sind sich einig: Nur bei der Nutzung regenerativer Energien seien Elektroautos sinnvoll.
Außerdem beginne im kommenden Jahr ein Feldversuch mit fünf Fahrzeugen, die jeweils einen Monat lang SWT-Kunden zur Verfügung gestellt werden. Psychologen der Universität Trier untersuchen dabei auch die Einstellung der Fahrzeugnutzer und deren Akzeptanz der Elektromobile. Darüber hinaus bestellen die SWT drei weitere Elektroautos und sponsern Leasingverträge für jeweils ein Fahrzeug der Stadt Trier sowie der Verbandsgemeinden Konz und Schweich. Schneider wies auf die Möglichkeit hin, Elektroautos als Stromspeicher zu nutzen. Nicht genutzter Strom könnte nach Bedarf über die SWT-Energieleitzentrale wieder ins Netz eingespeist und rückvergütet werden. daj

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