Feldversuch freut Fußgänger

TRIER. (ph) Eine bessere Anbindung der Fußgängerzone an die Nordstadt und ein weniger beschwerlicher Weg für Fußgänger: Diese Effekte erhoffen sich Rathaus und Geschäftsleute von dem Fußgängerüberweg, der gestern probeweise an der Nordallee zwischen Porta Nigra und Dorint-Hotel eröffnet wurde.

Der "Feldversuch", wie es Baudezernent Peter Dietze nennt, ist Teil der "Europäischen Woche der Mobilität", die noch bis Montag stattfindet. Die Aktionswoche sollte dazu genutzt werden, "durchaus auch strittige Fragen strittig zu diskutieren", sagte Dietze bei der Eröffnung der provisorischen Anlage. Denn schon lange wird nicht nur im Stadtrat über die Umgestaltung des Kreuzungsbereichs vor der Porta Nigra diskutiert, bei der auch ein überirdischer Fußgängerüberweg errichtet werden könnte. Die bestehende Unterführung aus den 60er Jahren ist nach Ansicht Dietzes nicht nur ein Hindernis für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Gehbeschwerden, sondern trennt auch die Geschäfte in der Paulinstraße vom Einkaufszentrum in der Fußgängerzone ab. Eine Einschätzung, die auch Alwin Krewer, der Sprecher der Interessengemeinschaft Paulinstraße, teilt: "Wir versprechen uns von einem überirdischen Übergang eine Belebung unserer Straße." Schon seit Jahren fordere die Initiative der Geschäftsleute eine dauerhafte Alternative zur Unterführung. Doch vorerst ist die schnelle Verbindung über die Nordallee nur von kurzer Dauer. Am kommenden Montag wird die Ampelanlage wieder abgebaut. Bis dahin will die Stadt nach den Worten von Tiefbauamtsleiter Martin Bismor "punktuell überprüfen", wie der Übergang angenommen wird und ob es negative Auswirkungen auf den Verkehrsfluss gibt. Zumindest einige Autofahrer hatten ihre liebe Mühe mit der neuen Verkehrsregelung, und so mancher schüttelte den Kopf. Denn um Fußgängern eine breitere Wartefläche in der Straßenmitte zu verschaffen, funktionierte das Tiefbauamt eine der beiden Fahrbahnen zur Abbiegespur in Richtung Paulinstraße um. Großen Anklang fand der Überweg hingegen bei den Fußgängern, die von der Abkürzung schnell regen Gebrauch machten. "Ich finde das super", meinte etwa Eva-Maria Oster aus Trier. Vor allem abends, wenn es dämmrig werde, fürchtet sie sich vor der schlecht beleuchteten Unterführung. Auch Hermann Fröhlich findet den Übergang "gar nicht schlecht, wenn sich das mit dem Verkehr einspielt". "Jetzt muss man wenigstens nicht mehr durch das dunkle Loch gehen", freute sich der 89-Jährige. Ob die Unterführung allerdings auf Dauer überirdische Konkurrenz bekommt, darüber muss erst noch der Stadtrat entscheiden.

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