Fernsehen im Baumhaus
TRIER. (hil) Mike wünscht sich einen Barfußweg. Regina hätte gerne eine Dreierschaukel. Und Mona möchte wie Tarzan übers Wasser schwingen. Ob das alles möglich ist, wird sich zeigen. Am Dienstag und Mittwoch haben Kinder ihre Ideen für einen Waldspielplatz auf der Landesgartenschau gesammelt.
Jan Unger ist zwar erst sieben Jahre alt, aber er hat eine ganz genaue Vorstellung von den Spielgeräten, die er sich für den neuen Waldspielplatz auf dem Petrisberg nahe des Fernsehturms wünscht. "Das hier ist ein Baum, der oben abgesägt ist. Da kann man raufklettern." Der Erstklässler zeigt auf einen dünnen Holzpfahl, den er mit Knete auf der großen Holzplatte, dem Spielplatz-Modell, befestigt hat. Man braucht etwas Fantasie, dann erkennt man den Kletterbaum, keine Frage. "Daneben, das ist ein Ballspiel. Man schlägt mit der Hand dagegen und dann schwingt der Ball", beschreibt der Kleine sein zweites Modell. Jetzt hat er allerdings keine Lust mehr, am Spielplatz, der auf einer Fläche von 40 mal 60 Metern entstehen soll, zu planen und zu bauen. Er zersägt lieber einige Korken und klebt sie unter ein Stück Pappe. Er baue ein Floß - für echtes Wasser, erklärt er. Deshalb müsse er das Ganze noch mit Klebeband abdichten. "Aber das hat mit dem Spielplatz nichts zu tun", bemerkt er richtig und grinst. Seine Schwester Kai Ute (9 Jahre) hat etwas dreckigere Ideen als ihr kleiner Bruder. Sie hat aus Draht, Schnur und einigen dünnen Holzpinnen eine Art Schaukel-Modell gebastelt. "Damit schwingt man sich über ein Matschloch", erläutert sie, "und wenn man da rein fällt, dann - dann ist man dreckig." Ähnliches stellt sich Mona (8) vor. Statt Matsch hat sie aus blauem Krepp-Papier ein Wasserbecken unter ihrer Spielplatz-Liane installiert. Außerdem wünscht Mona sich eine Hängebrücke zwischen zwei Bäumen. Derweil kämpft Mike mit seinem Baumhaus-Modell. Gerne würde er Klaus Scherer von der Landesgartenschau und Projektleiter Stefan Jacobs vom Büro Ernst zeigen, wie er sich ein Baumhaus auf dem neuen Waldspielplatz vorstellt. Aber der Wind macht es ihm schwer. Immer wieder wankt das Papphaus auf dem Holzpfahl, das mit Knete befestigte Dach stürzt ein. "Aber wir können uns vorstellen, was du meinst", sagt Scherer und notiert Mikes Wunsch auf seiner Liste, auf der schon die Dreierschaukel, der Barfußweg und einige andere Ideen der Kinder stehen. "Heute geht es darum, die Ideen und Wünsche der Kinder zu sammeln. Diese sollen dann in unseren Entwurf integriert werden", erläutert Stefan Jacobs.
