Imbissbudenbrand in Trierer Altstadt: Defekter Bräter löste Feuer aus

Trier · Ein gasbetriebener Bräter in einer Imbissbude des Winterland-Markts auf dem Trierer Kornmarkt hat am Sonntagabend Feuer gefangen. Die Hütte wurde zerstört. Eine Mitarbeiterin erlitt einen Schock, ansonsten wurde niemand verletzt. Sachschaden: etwa 30.000 Euro. Die Polizei geht davon aus, dass ein Defekt des Bräters den Brand auslöste.

Trier. "Wir wollten gerade zu diesem Reibekuchenstand gehen, als es einen Knall und eine Stichflamme gab", sagt ein Augenzeuge auf dem Trierer Kornmarkt. Das Feuer danach sei meterhoch gewesen. "Ich habe Schreie gehört, dann sind die Menschen weggerannt", sagt ein anderer Zeuge.

Gewaltig ist die Rauchentwicklung. Angestrahlt durch die vielen Lichter auf den Trierer Straßen, liegt über der Trierer City eine dichte Qualmwolke, die noch von der Walramsneustraße aus bedrohlich wirkt.

Wenige Minuten nach der Alarmierung um 18.12 Uhr rücken erste Abteilungen der Berufsfeuerwehr und zahlreiche Polizeikräfte an. Die Polizei riegelt den explosionsgefährdeten Bereich auf Johann-Philipp-Straße und Kornmarkt weiträumig ab - die nahe Gaststätte Louisiana ist zu diesem Zeitpunkt schon evakuiert.

Feuerwehr-Einsatzleiter Mario Marx sagt im Gespräch mit dem TV: "Bei uns gingen gleich mehrere Notrufe ein. Als wir ankamen, stand der Verkaufsstand schon komplett in Flammen. Einige Menschen versuchten noch, auf eigene Faust zu löschen. Die haben wir gleich nach hinten geschickt."

Zwar kann die Feuerwehr den Imbissstand nicht retten. Sie bannt aber die Gefahr, dass dort sechs Gasflaschen explodieren könnten. Eine Standmitarbeiterin steht laut Einsatzleiter Marx "leicht unter Schock". Gegenüber den Rettungskräften soll sie erklärt haben, dass "das Ganze bei der Pilzpfanne losgegangen ist".

Sorge bereitet zunächst auch die Nähe zur Gaststätte. Marx: "Die Hitze war so groß, dass die hohen Doppelglasscheiben zur Johann-Philipp-Straße beschädigt wurden." Auch zwei Glasscheiben eines Wohnhauses, ein Kinderwagen und zwei Fahrräder werden beschädigt. Die Polizei schätzt den Gesamtschaden auf 30.000 Euro.

Louisiana-Inhaber Erik Nauheim, auch Betreiber der Eisbahn und der Stände, äußert sich am Abend zunächst erleichtert, dass wie durch ein Wunder keine ernsthaft Verletzten zu beklagen sind. Nauheim: "Nach der Stichflamme ist die Mitarbeiterin direkt raus dem Stand." Gleiches gilt für einen weiteren Angestellten. Der Betrieb in der Gaststätte und auf der Eisbahn könne am Montag wie gewohnt weitergehen, sagte der Gastronom.

Warum der Bräter in Brand geriet, ist noch unklar. Experten der Kriminalpolizei ermitteln. "Es könnte sich um einen technischen Defekt oder Fettbrand handeln", sagt ein Beamter dem TV.

Experten der Kriminalpolizei gehen laut einer Mitteilung von Montagnachmittag von einem technischen Defekt im Bereich des Bräters aus. Aufgrund von Zeugenaussagen und der intensiven Brandzehrung im Inneren der Hütte schließt die Polizei eine äußere Einwirkung aus. In dem Stand wurden Reibekuchen, Backfisch und Röstpilze verkauft. Die Bräter werden mit Flaschengas betrieben.

Nicht betroffen war der Trierer Weihnachtsmarkt auf Hauptmarkt und Domfreihof.

Im Einsatz waren die Berufsfeuerwehr Trier mit den Löschzügen I und II mit insgesamt 27 Kräften, der Löschzug Olewig, ein Rettungswagen und die Polizeiinspektion Trier.
Extra


Der Unfall erinnert an einen Brand auf dem Trierer Hauptmarkt Anfang der 1990er Jahre. Damals gab es wenige Minuten nach der feierlichen Eröffnung des Weihnachtsmarktes eine Gasexplosion im Reibekuchenstand in direkter Nähe zum McDonalds-Schnellrestaurant. Allerdings blieb es nicht beim Sachschaden: Zahlreiche Menschen wurden damals verletzt - einige davon sogar schwer. f.k.

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