Feuerteufel auf dem Campus

Das kann kein Zufall mehr sein, sagt die Polizei. Nachdem in der Nacht zum Freitag zum dritten Mal binnen fünf Tagen Fahrzeuge brannten, die in der Nähe der Uni geparkt waren, geht sie von einem Serientäter aus.

 Da ist nur noch Schrott übrig geblieben: Hausmeister Artur Koll inspiziert die drei Autos, die auf dem Parkplatz des Studentenwohnheims Tarforst in Brand gesetzt wurden. TV-Foto: Albert Follmann

Da ist nur noch Schrott übrig geblieben: Hausmeister Artur Koll inspiziert die drei Autos, die auf dem Parkplatz des Studentenwohnheims Tarforst in Brand gesetzt wurden. TV-Foto: Albert Follmann

Trier. Als die Studentin, aufgeschreckt durch einen lauten Knall, am Donnerstagabend gegen 23 Uhr aus dem Fenster ihres Appartments im Studentenwohnheim Tarforst blickte, war es bereits zu spät. Das Auto, das neben ihrem eigenen parkte, brannte lichterloh, und bald darauf hatten auch die Nachbarfahrzeuge Feuer gefangen. Der Versuch, den eigenen Wagen zu retten, war vergeblich. Auch die rasch anrückende Berufsfeuerwehr Trier konnte nichts mehr tun: ein Ford Fiesta und ein VW Polo brannten völlig aus; ein Ford Escort wurde schwer beschädigt.Der Fahrzeugbrand am Universitätsring war der dritte binnen weniger Tage in Uni-Nähe, und für die Polizei ist mittlerweile klar: Hier handelt es sich um Brandstiftung, und es muss einen Zusammenhang zu zurückliegenden Fahrzeugbränden geben. Breits am 22. und am 24. April wurden auf Parkplätzen "Am Weidengraben" in Trier-Tarforst Autos in Brand gesetzt. Der jüngste Fall ereignete sich nur wenige hundert Meter davon entfernt, unmittelbar auf dem Campus-Gelände. "Das war professionell angezündet, vermutlich mit Brandbeschleuniger; das waren keine Jugendlichen", glaubt Artur Koll, Hausmeister beim Studierendenwerk Trier (SWT). Ihn überrascht, wie dreist der oder die Täter vorgegangen sind: "Die Autos standen mitten unter einer Laterne, und von vielen Fenstern der Wohnanlage ist der Parkplatz gut einsehbar." Im Sommer brannten fünf Fahrzeuge

Laut Koll wurde im vergangenen Sommer unweit des jetzigen Tatorts schon einmal gezündelt. Damals seien fünf Autos abgebrannt. Nicht nur bei den 420 Mietern der Wohnanlage Tarforst geht jetzt die Angst um. "Es kommt immer näher zu uns", sagt Studentin Alexandra Schubert. Sie und ihre Mitbewohner im Wohnheim Kleeburger Weg haben die Auto-Anschläge bereits bei einer Versammlung thematisiert. Doch außer erhöhter Aufmerksamkeit können die Studenten wenig tun. "Fast alle sind auf ein Auto angewiesen", weiß SWT-Geschäftsführer Andreas Wagner. Der einzige Trost für ihn ist, dass "die Parkplätze weit genug von den Wohnanlagen weg liegen und keine Gefahr für Leib und Leben bestanden hat". Wagner will sich mit der Polizei treffen und über Gegenmaßnahmen sprechen. Mehr als eine verstärkte Überwachung und Streifenfahrten durch die Polizei werde man wohl nicht tun können, glaubt Wagner. "Wir können ja keine Überwachungskameras auf den Parkplätzen installieren."Die Polizei bittet die Bevölkerung dringend um Mithilfe bei der Aufklärung der Brandserie. Zeugen werden gebeten, sich unter Telefon 0651/2019-214 oder 0651/9779-2290 mit ihr in Verbindung zu setzen.

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