Feuerteufel zündeln in der Fußgängerzone

Vandalismus in der Trierer Innenstadt sorgt immer wieder für Aufsehen. Nachdem unbekannte Täter gestern Nacht 13 Müllbehälter angezündet hatten, musste die Trierer Berufsfeuerwehr wieder einmal ausrücken, um die Brände zu löschen.

Trier. Unbekannte hatten am Dienstag zwischen 23 und 24 Uhr 13 Müllbehälter am Hauptmarkt sowie in der Simeon- und der Fleischstraße angezündet. Zwei Zeugen meldeten die Brände bei der Polizei. Diese rückte daraufhin mit allen verfügbaren Streifen aus, um die Täter dingfest zu machen. Während die Fahndung nach den Tätern lief, löschte die Berufsfeuerwehr Trier mit zwei Löschzügen die Brände. "Zu keinem Zeitpunkt bestand Gefahr für anliegende Gebäude", heißt es im Bericht der Polizei.

Trotzdem entstand ein Sachschaden von mehreren Hundert Euro. Die Müllbehälter bestehen zwar aus Edelstahl, innen sind sie jedoch mit Kunststoff ausgekleidet, der durch die Hitze-Einwirkung zerstört wurde. Dazu kommen die Kosten des Feuerwehreinsatzes, die sich nach Aussage des Presseamtes der Stadt Trier auf etwa 2000 Euro belaufen. Hans-Günther Lanfer, Leiter des Amtes für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Trier, erklärt: "Die Auswirkungen des Vandalismus haben die Bürger zu tragen - durch zusätzliche finanzielle Belastungen und durch eine Einschränkung der Lebensqualität, die der Vandalismus zwangsläufig mit sich bringt."

Derweil hat die Polizei noch keinen konkreten Tatverdacht. "Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Täter zu überführen", erklärt Reinhard Rothgerber vom Polizeipräsidium Trier. Dort wird kein Zusammenhang mit den Ausschreitungen in Griechenland gesehen. In Frankfurt/Main und Minden in Nordrhein-Westfalen war es gestern zu Solidaritätsaktionen mit den Protesten gekommen.

Sachbeschädigungen wie die Zerstörung von Müllbehältern seien in Trier keine Besonderheit, sagt Rothgerber. "Tendenziell hat der Respekt vor fremdem Eigentum nachgelassen." Gegen die Täter wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Polizei bittet um die Unterstützung der Bevölkerung.

Zeugenhinweise nimmt die Polizei unter Telefon 0651/9779-3200 entgegen.

Meinung

Von Nina Ebner

Kein Streich!

Nicht zum ersten Mal brennen in der Stadt Mülleimer. Gut, mag der Eine oder Andere denken, das bisschen Zündeln, das ist doch nur ein "Dummer-Jungen-Streich". Doch den Übeltätern drohen zu Recht empfindliche Strafen: Sachbeschädigung und Brandstiftung können sogar eine Freiheitsstrafe nach sich ziehen. Und das ist auch gut so: Denn jede Beschädigung wird am Ende von uns allen bezahlt. Zudem gefährdet das "Spiel" mit dem Feuer nicht nur Täter, sondern auch Unbeteiligte. Für Beobachter des Geschehens gilt also: Nicht über dererlei "Streiche" hinwegsehen, sondern direkt anzeigen! n.ebner@volksfreund.de

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