Filmuntertitel helfen auch "gut hörenden" Menschen

Nicht nur gehörlose, auch schwerhörige Menschen sind auf Untertitel in Fernsehsendungen angewiesen. Darauf machte bei einer Unterschriftensammlung die Protestaktion "Recht auf 100% Untertitel" in Trier aufmerksam.

Trier. (red) Die Protestaktion "Recht auf 100% Untertitel" startete vor wenigen Wochen mit dem Ziel, möglichst viele Mitstreiter zu gewinnen, die sich für die Untertitelung von Fernsehsendungen einsetzen. Nicht nur gehörlose oder schwerhörige Menschen profitieren davon. Viele Menschen sind wegen schleichend beginnender Schwerhörigkeit auf Untertitel im Fernsehen angewiesen.

Warum diese Aktion so wichtig ist, machte Christian Wagner am Donnerstag im Anna-Limbourg-Haus deutlich. Fernsehen sei Unterhaltung, Bildung und Information gleichermaßen: "Aber bei der derzeitigen Quote von sechs Prozent an Untertiteln sind vor allem gehörlose Menschen davon ausgeschlossen", sagt Wagner.

Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass Deutschland damit weit abgeschlagen hinter zehn Ländern rangiert. Staaten wie USA, Großbritannien und Niederlande beispielsweise haben schon 100 Prozent Untertitelung oder werden 2010 diese Vorgabe erfüllen. Die Zuhörer, darunter gehörlose und schwerhörige Teilnehmer, zeigten sich begeistert angesichts der reibungslosen Kommunikation. Denn Gebärdensprach-Dolmetscher Michael Schmauder-Reichert und Schriftdolmetscherin Birgit Nofftz sorgten für eine barrierefreie Veranstaltung.

Dass sich die Protestaktion auszahlt, ist dem Initiator für die Region Trier, dem Gehörlosensportverein, jetzt schon klar: bis 14. August konnten über 2000 Unterschriften in der Region gesammelt werden. Wer sich weiter daran beteiligen will, findet Informationen auf der Webseite www.sign-dialog.de oder beim HörBIZ Trier unter Telefon 0651/9944085, E-Mail info@hoerbiz-trier.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort