Fischsterben nach Scheunenbrand

TARFORST/OLEWIG. Feuer mit Folgen: Der Brand der Scheune auf dem Trimmelter Hof hat nicht nur viele Tonnen Futtervorräte vernichtet, sondern auch dem Fischbestand des Olewiger Bachs zugesetzt. Derweil steckt Anwohnern des Reiterhofs der Schock über das Großfeuer noch in den Knochen.

Es gibt Nächte, die man gerne vergisst. Die Nacht zum vergangenen Sonntag wird den Bewohnern der Straße "In der Pforte" noch einige Zeit lebhaft in Erinnerung bleiben. In direkter Nachbarschaft zur Reitanlage auf dem Trimmelter Hof wurden sie Zeugen des Scheunenbrands. "Wie eine Feuerwand" habe die brennende Lagerhalle ausgesehen, beschreibt eine Augenzeugin die Situation. "Wir hatten alle Angst". Auch Marga und Reinhard Soester erlebten das flammende Inferno aus nächster Nähe. "Was hatten wir ein Glück, dass es windstill war", sagt Reinhard Soester immer wieder. Bei Sturm wären die Funken den Häusern gefährlich nahe gekommen, fürchten nicht nur die Soesters.Benefiz-Fest am 5. September

Glück im Unglück. Ob es wesentlich schlimmer hätte kommen können, darüber lässt sich nur spekulieren. Die Feuerwehr habe in jedem Fall einwandfreie Arbeit geleistet, stellt die Stadt klar. Um 23.49 Uhr sei die Wehr am Samstag alarmiert worden, nur sieben Minuten später sei ein Fahrzeug mit Wasser vor Ort gewesen. Dass ein Wagen auf dem Weg zum Trimmelter Hof umkehren musste, habe mit einem weiteren Notruf zusammen gehangen: Aus der Jahnstraße (Trier-West) war ein Küchenbrand gemeldet worden. Eine Falschmeldung, wie sich schnell herausstellte. Daraufhin eilten die Feuerwehrleute direkt zur brennenden Scheune auf der Höhe und fuhren dort - durchaus geplant - über einen Fußgängerweg direkt zum Brandherd. Mehr als 48 Stunden waren Feuerwehrleute vor Ort im Einsatz, um mögliche Brandnester in Schach zu halten. Nach Meinung einiger Anwohner lauert ein potenzielles Brandnest gefährlich nah: Unweit ihrer Häuser türmen sich Rundballen aus Stroh. Nach den nächtlichen Erlebnissen fürchten Reinhard Soester und seine Frau nun, dass sie bei einem erneuten Brand noch direkter betroffen sein könnten. Auf TV -Anfrage sagte Joachim Molz, Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins Trier (RuF), jetzt zu, andere Standorte für die Strohballen zu prüfen. Man werde nach Stellen Ausschau halten, die nicht so nah an den Häusern liegen. Das auf einem Zureitplatz verteilte Restheu werde in den kommenden Tagen entsorgt, so Molz weiter. Die Stadtverwaltung teilte unterdessen mit, sämtliche brandschutzrechtlichen Bestimmungen im Falle der Lagerhalle seien eingehalten worden. Baurechtliche Vorschriften, die beispielsweise eine Scheune in direkter Nähe zu einem Wohngebiet untersagen könnten, gebe es nicht, so Rathaus-Pressesprecher Ralf Frühauf. Inzwischen rollt eine Welle der Hilfsbereitschaft für den RuF an. Molz berichtet von Menschen, die dem Verein spontan ihre aktive und finanzielle Unterstützung zugesagt hätten. Am 5. September soll ein Tag der offenen Tür stattfinden. Bei dem Benefizfest in eigener Sache wollen TBB-Spieler eine Autogrammstunde geben. Für zahlreiche Bewohner des Olewiger Bachs kommt jedoch jede Hilfe zu spät: Nahezu der gesamte Forellenbestand ging sprichwörtlich den Bach runter. Die verendeten Fische seien in die Mosel gespült worden, berichtet Bachpächter Hans Diederich. Betroffen: der Abschnitt ab der Straße im Adel, wo die Oberflächen-Entwässerung in den Olewiger Bach mündet.Bach bald wieder mit Trinkwasserqualität

Der niedrige Wasserstand, die hohen Temperaturen und das zeitweilig mit Asche und Dreck kontaminierte Wasser machten den Fischen den Garaus. Dass chemische Substanzen das Wasser vergiftet haben könnten, schließt die Stadt aus; bei der Brandbekämpfung sei nur Wasser zum Einsatz gekommen. So ist nicht alles Leben im Olewiger Bach ausgelöscht worden, wie Diederich erleichtert feststellt. Die Existenz von Bachflohkrebsen zeige deutlich, dass das Gewässer "nicht biologisch tot" sei. Bald werde der Bach wieder mit der gewohnten Trinkwasserqualität aufwarten können, ist der Pächter überzeugt. Drei bis vier Jahre dürfte es dauern, bis der Fischbestand wieder auf dem Niveau vergangener Woche sein wird.

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