Flammen auf dem Tisch des Herrn

Großer Tag mit großer Resonanz: Rund 900 Gläubige erlebten in der voll besetzten Basilika St. Matthias die Weihe des neuen Altars durch den Magdeburger Bischof Gerhard Feige. In seinem Bistum liegt das Kloster Huysburg, mit dem die Trierer Benediktinermönche "eine Gemeinschaft an zwei Orten" bilden.

 Ritenreiche Weihe-Zeremonie: Bischof Gerhard Feige (links) und Abt Ignatius Maaß entzünden Weihrauch auf dem neuen Altar. TV-Foto: Roland Morgen

Ritenreiche Weihe-Zeremonie: Bischof Gerhard Feige (links) und Abt Ignatius Maaß entzünden Weihrauch auf dem neuen Altar. TV-Foto: Roland Morgen

Trier-Süd. Fünf Jahre haben die Restaurierung und Innengestaltung der Matthias-Basilika in Anspruch genommen. Sie sollten die aus dem 12. Jahrhundert stammende Abtei- und Pfarrkirche mit dem einzigen Apostel-Grab nördlich der Alpen "anziehend und einladend" machen, wie Abt Ignatius Maaß es formulierte. Das Projekt ist offenkundig nicht nur in architektonischer und künstlerischer Hinsicht gut gelungen. Gut 900 Besucher - einige hundert mehr, als das Gotteshaus Sitzplätze bietet - kamen am Sonntag zur Weihe des neuen Altars, die zugleich das vorläufige Ende der Bauarbeiten markierte. Viele von ihnen nahmen lange Wege in Kauf, um dem historischen Ereignis beiwohnen zu können. So Arnold Kreutz (60) und seine Frau Hedwig (51), die aus Heinsberg (nördlich von Aachen) angereist waren. Der Lohn für die 460-Kilometer-Tour (Hin- und Rückweg): "Ein erhebendes Gefühl in einer beglückenden Atmosphäre von Gemeinschaft", beschreibt das Ehepaar Kreutz, das der Matthias-Bruderschaft Kleinenbroich angehört, seine Empfindungen.Die Zusammengehörigkeit von Christen spielte auch in der Predigt des Magdeburger Bischofs Gerhard Feige eine zentrale Rolle. Der Altar sei "ein Ort der Gemeinschaft, ein Zeichen für Jesus Christus. Er lenkt unsere Blicke nach oben und verdeutlicht, woraus wir leben und was wir erhoffen können."In die Weihe des vom Niederbreitbacher Bildhauer Hans Rams aus "Belgisch Granit"(Carbonatgestein aus dem Hennegau) geschaffenen Altars war die Gemeinde hautnah mit einbezogen. Dutzende Kinder und ihre Eltern bevölkerten den Altarraum; die Geistlichen ermunterten auch die in den Seitenschiffen stehenden Gläubigen, näherzutreten. Zunächst besprengte Bischof Feige den "Tisch des Herrn" mit Wasser, salbte ihn dann mit Chrisam, ehe er und Abt Ignatius Weihrauch darauf entzündeten. Es folgte des festliche Anzünden von Altarkerzen durch Matthias-Pilger aus Nordrhein-Westfalen. Die erste Eucharistiefeier zelebrierte der Magdeburger Oberhirte gemeinsam mit Dompropst Werner Rössel, Bruder Augustinus (Pfarrer von St. Matthias), dem Gehörlosen Pfarrer Ralf Schmitz, Diakon Johannes Schaffrath und Abt Ignatius. Den Ablauf des rund zweieinhalbstündigen Festgottesdienstes koordinierte Bruder Thomas Hochhausen. Mitmachen in einer lebendigen Gemeinde

Die musikalische Gestaltung übernahmen die drei Chöre der Pfarrei St.Matthias unter Leitung von Jutta Thommes und Organist Alfred Müller."Lebendige Gemeinde hat etwas mit Mitmachen zu tun", betonte ein nach fünf Baustellen-Jahren sichtlich gelöster Abtei- und Pfarrei-Chef in seinem Schlusswort. Die Gemeinde antwortete mit lang anhaltendem Beifall. Der nächste große Gottesdienst steht bereits heute um 10 Uhr auf dem Programm: Das Pontifikalamt zum Fest des Bistums-Patrons St. Matthias.

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