Fleißige Maler

EHRANG. (LH) Solche Baustellen kennt man: Drei haben die Hände in der Tasche und schauen zu, wie einer arbeitet. Nicht so in Ehrang, wo von Ortsvorsteher Günther Merzkirch angeworbene freiwillige Helfer das Brückengeländer in der Kyllstraße auf Vordermann brachten.

 Nicht die Stadt macht's, sondern freiwillige Helfer: Ehranger Bürger sanieren das Geländer über die Kyll.Foto: Ludwig Hoff

Nicht die Stadt macht's, sondern freiwillige Helfer: Ehranger Bürger sanieren das Geländer über die Kyll.Foto: Ludwig Hoff

"Wir haben kein Geld!" Mit dieser Auskunft der Stadt Trier wollte sich Ehrangs Ortsvorsteher Günther Merzkirch nicht zufrieden geben. Und so heuerte er Freiwillige an, um das Brückengeländer in der Kyllstraße zu sanieren für "unser schönes Ehrang-Quint". Das Geländer hatte es dringend nötig, nachdem es über 20 Jahre lang keinen neuen Farbanstrich mehr erhalten hatte. In den letzten Jahren war die alte "Bleimennige", so der Mann vom Fach Uwe Koch, mehr und mehr abgebröckelt. Große Rostflächen machten sich zunehmend breit, so dass Sonne und Regen noch stärker an dem Geländer knabbern konnten. Im vergangenen Jahr erst hatte die Stadt Trier die Standsicherheit überprüft und dringende Ausbesserungen an dem Handlauf der Brücke vorgenommen. Dass es nun an ein paar Eimern Farbe hängen sollte, um die Maßnahme abzuschließen, wollte Günther Merzkirch nicht einsehen. Sein Aufruf stieß bei den Bürgern nicht auf taube Ohren, wie man an der Resonanz an zwei Tagen feststellen konnte. Mehr als zehn fleißige Helfer waren bei Schweiß treibenden Temperaturen mit dem Geländer beschäftigt. Sie schmirgelten zunächst alles ab, grundierten die rund 100 Meter Geländerfläche, um anschließend mit dem Fertiganstrich ein dezentes Blau anzubringen. Die Firma Koch und Fries stiftete die Farbe, und für die Verpflegung der Helfer sorgten die Metzgerei Bertrand Adams sowie die Bäckerei Rolf Lübeck. Am Ende werden die freiwilligen Helfer 150 Arbeitsstunden auf ihren Rapportzetteln stehen haben, wenn sie denn solche führen sollten. Eine solche Baustelle werde es in diesem Jahr nicht mehr geben, witzelten die Helfer, zeigen sich aber bereit, bei Bedarf im nächsten Jahr noch einmal bei einer ähnlichen Aktion mit anzupacken.

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