Flickschusterei auf dem Schleichweg

BIEWER. Seit Jahren fordert der Ortsbeirat von Biewer den Ausbau des Aacher Weges. Bislang allerdings ohne Erfolg, wie ein Blick auf die marode Fahrbahn und deren Ränder zeigt. Die Stadt verweist auf die Dimensionen des Projekts, das ohne die Hilfe des Landes nicht zu stemmen ist.

 Maroder Asphalt und keine Bürgersteige: Seit Jahren soll der Aacher Weg ausgebaut werden.Foto: Marcus Stoelb

Maroder Asphalt und keine Bürgersteige: Seit Jahren soll der Aacher Weg ausgebaut werden.Foto: Marcus Stoelb

Lautstarkkämpft sich der Traktor auf dem Aacher Weg - dem innerörtlichenTeil der Kreisstraße 5 (K 5) - vorwärts. In seinem Schlepptaukriecht eine Reihe von PKW, die sich bis zurJohannes-Kerscht-Straße zurück stauen. Einer Autofahrerin scheintes nicht schnell genug zu gehen: Sie schert aus, tritt aufs Gas,überholt den Traktor und rauscht ab und davon ins Biewertal. EinFußgänger schafft es gerade noch, sich an der Hauswand inSicherheit zu bringen. Kein Einzelfall auf der K 5 im Stadtteil Biewer. Ob auf Johannes-Kerscht-Straße, Talstraße oder Aacher Weg - immer wieder spielen sich brenzlige Situationen ab. Was einiges mit dem Fahrstil bestimmter Zeitgenossen zu tun hat, vor allem aber auf den desolaten Zustand der K 5 zurückzuführen ist. Denn weder existiert eine richtige Fahrbahnbegrenzung, noch finden die Fußgänger einen Bürgersteig, der diese Bezeichnung auch verdiente. Stattdessen prägt Flickschusterei den Asphalt der Kreisstraße, die für viele auch als Schleichweg zur B 51 (Bitburger Straße) dient.

Dabei schien sich das Blatt vor 14 Jahren plötzlich zu Gunsten der geplagten Anwohner zu wenden, als der Ausbau der Talstraße begann. Doch die Arbeiten blieben im Ansatz stecken - bis heute ist das Bauvorhaben nicht abgeschlossen.

An der Dringlichkeit der Maßnahme hat sich nach Ansicht des Ortsbeirats nichts geändert. Ortsvorsteher Dieter Birkel stellt mit schöner Regelmäßigkeit nahezu wortgleiche Anträge an die Stadt und bittet darum, die Ausbaumaßname ins Mittelfristige Investitionsprogramm (MIP) aufzunehmen. Dort steht sie auch, allerdings ohne genaueren Zeitplan.

Der Stadt sei das Problem bekannt, so Ralf Frühauf vom städtischen Presseamt. Es sei unstrittig, dass etwas geschehen müsse. Allerdings stehe man vor dem Dilemma, dass der Ausbau von innerörtlichen Kreisstraßen nur über Landesmittel finanziert werden könne. Das Problem sei, dass es keine Zuschüsse für Teilstücke gebe. Und der Aacher Weg sei nur ein Teilstück der innerörtlichen K 5, die auch aus Johannes-Kerscht- und Talstraße bestehe. Um Landesförderung zu erhalten, sei also eine Gesamtplanung für den Ausbau der gesamten innerörtlichen K 5 erforderlich. Dem wiederum stünden bei einem grob geschätzten Gesamtvolumen von bis zu 2,5 Millionen Euro die finanziellen Zwänge entgegen.

Morgen: Eigeninitiative - wie Biewerer Bürger für den "Hoahnenpärsch", einen beliebten Treffpunkt an der Mosel, sorgen.

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