Flinke Hände, flinke Füße

Am Dienstag wurde die Pfadfinder-Bewegung 100 Jahre alt. Das feierten auch zahlreiche Stämme der Region Trier.

 Der Stamm Santacruz aus Trier-Heiligkreuz (vorne) und der Stamm St. Rochus Wittlich singen mit 350 anderen Pfadfindern in Trier von flinken Händen und flinken Füßen. TV-Foto: Cordula Fischer

Der Stamm Santacruz aus Trier-Heiligkreuz (vorne) und der Stamm St. Rochus Wittlich singen mit 350 anderen Pfadfindern in Trier von flinken Händen und flinken Füßen. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. (cofi) 350 Wölflinge, Jungpfadfinder und Rover stehen erwartungsvoll am Berghang hinter der Katholischen Akademie. Ihre Blicke sind gen Osten gerichtet. Um 6.03 Uhr geht die Sonne auf, und sie erneuern 100 Jahre nach dem ersten Pfadfinder-Versprechen ihr Gelöbnis."Das ist ein wichtiger Anlass und ein tolles Gefühl, das 100-jährige Bestehen einer Weltbewegung mit zu feiern", sagt Marcus Lehnertz (12) vom Pfalzeler Pfadfinderstamm Pankratius Sauerzapf von Sulzbach. Mit seinem und den anderen Stämmen ist der Jungpfadfinder früh aus dem Zeltlager in Ferschweiler aufgebrochen, um gemeinsam den Sonnenaufgang zu erleben. "Wir hoffen auch, hier neue Impulse für die Zukunft zu bekommen, neue Kontakte zu knüpfen und viel Motivation aus dem gemeinsamen Erleben mitzunehmen", sagen Tobias Sturz (21) und Kristina Neustädter (19) vom Wittlicher Stamm St. Rochus.Die Scouts von Santacruz, einer der jüngsten Stämme der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) im Bistum Trier, erleben begeistert ihr erstes großes Treffen. Ihr Versprechen haben sie auf ein Papier geschrieben und in Holzscheiben mit einer geprägten Lilie, das DPSG-Symbol, geschoben, die sie mit ihren Pfadfinderkollegen tauschen, um andere Wölflinge, Rover und Jungpfadfinder kennenzulernen. Mit dem Lied "Flinke Hände, flinke Füße", das an das Motto der ersten übergreifenden Jahresaktion der DPSG im Jahr 1961 erinnert, erneuern sie gleichzeitig mit Tausenden weltweit ihr Gelöbnis, das sie an ihren Stamm und die Gemeinschaft bindet.Am 1. August 1907 gründete Robert Baden-Powell die Pfadfinderbewegung, der seither weltweit 300 Millionen Menschen in über 200 Ländern angehörten. "Und sie ist auch heute noch brandaktuell. Denn die Kinder und Jugendlichen, die aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten kommen, bilden eine Gemeinschaft. Sie übernehmen Verantwortung und sind Teil einer internationalen Bewegung, die sich den Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit, Integration und Ökologie auf die Fahnen geschrieben hat", erklärt Eric Conde, Trierer DPSG-Diözesankurat.In der Innenstadt erwarten die Pfadfinder über den ganzen Tag verteilt Aufgaben, die sie lösen sollen. Auch die Rover stellen sich dem Auftrag. Mit Rollstuhl und Augenbinde erleben sie, mit welchen Schwierigkeiten Menschen mit Behinderung im Alltag konfrontiert werden. "Man fühlt sich hilflos und unsicher, kann die vielen Geräusche um einen herum nicht einordnen", sagt Lisa Raap (18) aus Illingen. Gemeinsam werben die Pfadfinder mit ihrem Auftritt in Triers Straßen für Toleranz, Barmherzigkeit und Mitgefühl.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort