Flora-Land hat ausgeblüht

TRIER. Nach 16 Jahren schließt das Floraland in Trier-Zewen Ende des Jahres seine Tore. Der Familienbetrieb in der Luxemburger Straße zollt der Konkurrenz von großen Baumarkt- und Gartencenter-Ketten Tribut.

"Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt um aufzugeben." Christine Mock, Geschäftsführerin des Gartencenters Floraland in Trier, sagt diesen Satz ohne Bitterkeit. Schon lange hat sie zusammen mit ihrem Vater, dem Bruder und der Schwägerin überlegt, den Familienbetrieb an der Luxemburger Straße aufzulösen. Der Entschluss zur Geschäftsaufgabe kam für sie nicht aus heiterem Himmel. Zu groß ist die Konkurrenz vor Ort geworden: Zwei Baumarkt-Riesen und eine Gartencenter-Kette haben sich in den vergangenen Jahren ebenfalls an der Luxemburger Straße angesiedelt und den Mocks das Gärtnerleben schwer gemacht. "Mit jedem Konkurrenten wurde unsere Lage schlechter", sagt Mock, die gerne an die Zeiten zurück denkt, als es in Trier neben dem Floraland nur das Gartencenter Lambert gab. Doch die harte Konkurrenz ist nicht der einzige Grund für die Geschäftsaufgabe. "Wir hatten an unserem Standort immer auch mit Genehmigungsschwierigkeiten zu kämpfen. Das Floraland-Gelände ist so genanntes "gärtnerisches Gebiet". "Das bedeutet, dass wir nicht erweitern konnten und neben den Pflanzen nur einen geringen Prozentsatz andere Waren verkaufen durften. Unsere Geschenkartikelabteilung zu vergrößern, wäre beispielsweise nicht möglich gewesen", erklärt Mock, die nicht einsehen will "warum die Stadt diese Regelung für McDonalds, den Messepark oder das Gartencenter Dehner aufgehoben hat und für uns nicht." Im Jahr 1990 hat das Floraland seine Türen geöffnet. "Mein Vater Adolf hat das Gartencenter damals mit viel Herzblut gegründet. Er hat sich auch mit der Entscheidung, es jetzt zu schließen, am schwersten getan", sagt Geschäftsführerin Mock, die sich in Zukunft weiter um die beiden Garten- und Landschaftsbaubetriebe der Familie in Trier-Ehrang und Luxemburg kümmern wird. Baumarkt Thomas übernimmt Personal

Die neun festangestellten Floraland-Mitarbeiter wissen erst seit zwei Wochen von der Geschäftsaufgabe. "Viele sind seit Jahren in unserem Unternehmen tätig. Dass wir schließen, ist natürlich ein Schlag für sie. Aber sie haben alle einen neuen Arbeitsplatz. Neben dem Gefängnis wird derzeit der neue Baumarkt Thomas fertig gestellt. Herr Thomas übernimmt unser gesamtes Personal", erklärt Mock. Die Mitarbeiter in sicherer Stellung zu wissen, gab schließlich auch für Vater Adolf den Ausschlag, der Geschäftsaufgabe zuzustimmen. Wann das Floraland schließen wird, ist nicht genau terminiert. "Seit vergangenem Samstag läuft der Ausverkauf. Ende des Jahres werden wir spätestens aufhören. Aber wenn schon vorher alles weg ist, ist´s weg", sagt Mock.

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