Fortsetzung folgt

Seit über drei Jahren ist in der "Luke" an der Römerbrücke kein Film mehr gelaufen - jedenfalls nicht für das "normale Volk". Nun ist der neue Vorführraum fast fertig, und die Wiedereröffnung des Programmkinos steht kurz bevor.

 Lehnt sich entspannt zurück: Joachim Ternes, Besitzer des „Luke“, hat es mit dem Umbau des Kinosaals nicht eilig. TV-Foto: Frank Goebel

Lehnt sich entspannt zurück: Joachim Ternes, Besitzer des „Luke“, hat es mit dem Umbau des Kinosaals nicht eilig. TV-Foto: Frank Goebel

Trier. Es muss inzwischen viele Studenten in Trier geben, die gar nicht wissen, dass "Lucky's Luke" an der Römerbrücke überhaupt mal eine "Filmkneipe" war: Seit über drei Jahren ist das Kino inzwischen geschlossen. Nach umfangreichen Renovierungen wurde der Diskobetrieb zwar bald wieder aufgenommen, den Cineasten wirft die Webseite der Luke aber nach wie vor nur einen lapidaren Satz hin: "Zurzeit ist das Kino leider geschlossen."

Kein Wunder, dass manche Szenegänger schon gar nicht mehr an eine Wiederauferstehung des Kinos glauben. Dass vom tatsächlich erfolgten Fortschritt der Bauarbeiten wenig zu sehen ist, liegt aber weniger an der etwaigen Untätigkeit des Bauherrn Joachim "Jockel" Ternes: Während nämlich früher Sofas und Stühle für die Filmvorführungen auf der Tanzfläche aufgebaut wurden, ist das Kino jetzt in einem eigenen Raum untergebracht: Schon seit Monaten tanzt das Partyvolk nur Meter entfernt von dem kleinen Kinosaal.

In vier Reihen sind schwarze, gepolsterte Sessel auf einem aufsteigenden Podest angeordnet - gut 35 Besucher finden hier Platz. Der alte Projektor wird auch hier seinen Dienst verrichten, zusätzlich ist aber auch ein Videobeamer installiert worden. "Ich hätte ja längst aufgemacht", sagt der Hausherr, "aber die Konzessionierung zieht sich in die Länge." Aufbauschen möchte er die Angelegenheit aber nicht.

Umbau in aller Ruhe zu Ende bringen



"Wenn ich da mehr Druck machen würde, ginge das bestimmt schneller über die Bühne", sagt er und lässt durchscheinen, dass er es mit der Kinoeröffnung nicht wirklich eilig hat: Im Endeffekt sei der Kinobetrieb immer ein Nullsummenspiel gewesen. Tatsächlich war das alte Kino nur selten zum Bersten gefüllt, oft hatte jeder Besucher ein der zwei Sofas für sich alleine. Wenn also der Kinobetrieb schon fast ein Akt des Idealismus ist, möchte der Betreiber wenigstens den Luxus, den Umbau in aller Ruhe zu Ende zu bringen. Selbst jetzt liegen noch Werkzeuge auf dem Boden vor der Leinwand verstreut: "Wir bringen vorne noch ein Holzgestell an." Das sorge dafür, dass niemand aus der ersten Reihe vom Podest stürze. Während das "Luke"-Kino in seinen letzten Jahren auch Blockbuster im Nachlauf gezeigt hat, will der Besitzer davon wieder abrücken und eher "Filme zeigen, die in Trier sonst nicht gelaufen wären". Der Eintritt für die allabendliche Vorstellung soll mit vier Euro studentenfreundlich ausfallen.

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