Frau verschwunden

TRIER. (red) Das Verschwinden einer jungen Ausländerin löste am Dienstag einen umfangreichen Polizeieinsatz aus. War die Frau entführt worden? Die Angelegenheit erwies sich als Familien-Streit. Die Beamten trafen auf eine Mauer des Schweigens.

Die Polizei wurde am Dienstagmittag darüber informiert, dass eine junge Frau zuvor von zunächst Unbekannten an ihrer Arbeitsstelle aufgesucht, geschlagen und dann in ein Auto mit TR-Kennzeichen "gedrängt" worden sei. Diese Mitteilung löste umfangreiche Ermittlungen der Beamten aus. Schnell fanden sie heraus, dass die junge Frau aus dem Kreis Trier-Saarburg kurz nach diesem Vorfall ihren kleinen Sohn aus dem Kindergarten abgeholt hatte und sich ihre Spur dann verlor. Recherchen in der Nachbarschaft und an der Arbeitsstelle ergaben erste Hinweise auf Beziehungsprobleme und familiäre Streitigkeiten. Da nicht auszuschließen war, dass die junge Frau und ihr Kind in Gefahr waren, überprüften die Ermittler über Stunden mögliche Aufenthaltsorte und Anlaufstationen - auch in benachbarten Bundesländern. Am Abend gelang es Fahndungskräften, die gesuchte Frau an einer Kontaktadresse in Trier ausfindig machen. Sie verließ gerade fluchtartig das Haus und wurde von mehreren Personen verfolgt. Die Polizeibeamten nahmen die junge Frau an Ort und Stelle in ihre Obhut - und die Verfolger fest. Den vierjährigen Sohn entdeckten die Beamten wohlbehalten in der Trierer Wohnung und übergaben ihn seiner Mutter. Die Vernehmungen bestätigten, dass ein Familien-Streit der Grund für das "Verschwinden" der jungen Frau war. Familienangehörige, darunter auch einer ihrer Brüder, wollten sie auf diese Art und Weise unter Druck setzen. Jedoch machte die Mutter von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Als sich gestern keine Anhaltspunkte für eine Straftat ergaben, die einen Antrag auf Haftbefehl gerechtfertigt hätten, wurden alle Festgenommenen wieder auf freien Fuß gesetzt.

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