Frauen an die Macht

TRIER. Kommunalpolitikerinnen gaben auf der Tagung "Mehr Frauen in die Politik" der Katholischen Akademie Trier ermutigende Informationen und wertvolle Tipps. Es kommt vor allem auf Eigeninitiative an.

Von wegen, es gäbe nur die drei berühmten "K"s für die Frauen. Diesmal ging es nämlich weniger um Kinder, Küche und Kirche als eher um das vierte "K", die Kommunalpolitik. Bereits aktive Kommunalpolitikerinnen sowie die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Trier-Saarburg, Hedi Hesser, ermutigten im Rahmen einer Tagung der Katholischen Akademie Trier, den Einstieg in die Politik zu wagen. Denn bislang haben es in den 103 Gemeinden des Landkreises Trier-Saarburg leider erst zwei Frauen auf den Sessel der Bürgermeisterin geschafft: Mathilde Müller (WG Müller) in Hinzert-Pölert und Ilona König (CDU) in Hermeskeil. "Dabei sind es doch gerade die Frauen, die am Gemeindeleben sehr aktiv teilnehmen", argumentiert Hesser. Wer sich mit Themen der Gemeinde auseinandersetzen möchte, solle den Weg in die nächste Gemeinderatssitzung oder zu der nächsten Partei-Mitgliederversammlung nicht scheuen. "Jede Partei freut sich über Neuzugänge", weiß Sabine Tober-Gödert, Bündnis 90/Die Grünen, Fraktionsvorsitzende im Verbandsgemeinderat Konz, zu berichten. Und ihre Kollegin Hedi Thelen, CDU-Landtagsfraktion und Mitglied in den Ausschüssen für Gleichstellung und Frauenförderung sowie Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit, ergänzt: "Mir persönlich hat vor allem die Frauen-Union beim Einstieg geholfen. Es ist aber auch ein gutes Stück eigenes Engagement dabei." Neben dem Arrangement mit der eigenen Familie müsse man vor allem darauf achten, Netzwerke aufzubauen, rät Ulrike Gentner, Lehrbeauftragte der Universität Koblenz-Landau und stellvertretende Leiterin des Bildungsbereiches des Heinrich-Pesch-Hauses in Ludwigshafen, den angehenden Politikerinnen. Natürlich brauche man zusätzliche Durchsetzungskraft und Geduld. Denn vor allem zu Beginn werde man von den Männern nicht ernst- oder gar wahrgenommen. In diesem Fall würden aber stichhaltige Argumente helfen, die mit ein wenig Charme gepaart schnell den Durchbruch brächten. "Die rhetorischen Fertigkeiten dazu oder auch das Sachverständnis zu Haushaltsrecht oder ähnlichem werden im Rahmen von Partei-Seminaren vermittelt", informiert die dritte Beigeordnete der Stadt Konz, Ingeborg Wagner, FWG-Kreistagsfraktion."Manchmal glaube ich, wir sind keinen Schritt weiter"

Zudem sollte man Durchhaltevermögen besitzen. "Ich stehe seit 15 Jahren für die Frauen-Politik ein", berichtet Monika Fink, Abgeordnete der SPD-Landtagsfraktion und stellvertretendes Mitglied im Ausschluss für Gleichstellung und Frauenförderung. "Und manchmal glaube ich, wir sind keinen Schritt weiter." Umso mehr ein Grund, warum sich mehr Frauen politisch engagieren sollten. Und wie Christa Klaß (CDU), Mitglied des Europäischen Parlaments, aufforderte: "Warten Sie nicht, bis Sie gefragt werden!"

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