Frauen kämpfen um ihr Referat

TRIER. Die Katholische Deutsche Frauengemeinschaft im Bistum Trier kritisiert die Auflösung des Frauenreferates, das im Zuge der Umstrukturierung des Bischöflichen Generalvikariats wegfallen soll.

Obwohl die Kirche stark männlich geprägt ist, spielt die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KDF) eine große Rolle. Mit 40 000 Mitgliedern ist sie der größte Verband im Bistum Trier. Unter dem Motto "Frauen stärken - den Aufbruch wagen", fand die diesjährige Diözesanversammlung im Robert-Schuman-Haus statt. Ilse Diewald wurde zur neuen Diözesanvorsitzenden der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands gewählt. Neben der Neuwahl des Vorstandes nahm der Verband Stellung zur Umstrukturierung des Bischöflichen Generalvikariats (BGV). Gleichbehandlung wird vermisst

"Im Zuge der Umstrukturierung können wir den Wegfall des Frauenreferats nicht akzeptieren", betonte KFD-Diözesanreferentin Petra Erbrath. In einem Brief an den Generalvikar wurde der Gleichbehandlungsgrundsatz im BGV angemahnt. Die KFD beklagt, dass sich unter den Mitgliedern der Leitungskonferenz keine Frau findet und in den nachgeordneten 26 Leitungsfunktionen lediglich zwei Frauen sind. Ilse Diewald aus Vallendar wurde mit überwältigender Mehrheit zur neuen Diözesanvorsitzenden gewählt. "Ich bin mit ganzem Herzen KFD-Frau", sagte Diewald. Zu dem Vorstand - Durchschnittsalter 53 Jahre - gehören Josefa Becker aus Sirzenich, Doris Caspers aus Vallendar, Irene Horras aus Eppelborn-Calmesweiler, Beate Hüsgen aus Mülheim-Kärlich, Ulrike Hoffmann aus Schmelz, Margot Klein aus Jünkerath und Milli Schwerdtfeger aus Bendorf. Ingrid Müller wurde als Vorsitzende des KDF-Diözesanverbandes wiedergewählt. "Mir ist es wichtig, Frauen klar zu machen, dass die KFD politische Frauenarbeit macht und für Frauenrechte kämpft", antwortete Margot Klein auf die Frage nach ihrer Motivation, viel Zeit und Begabung in die Vorstandsarbeit zu investieren. "Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir für den Platz, den Frauen in der Kirche einnehmen, was tun können", meinte Doris Caspers. Der einzige Mann in der KFD-Führung ist Pfarrer Martin Lörsch. Er wurde für weitere vier Jahre in seinem Amt als geistlicher Begleiter bestätigt. Lörsch ist der Leiter des "Projektes 2020". Der Pfarrer bescheinigte der KFD, einer der stärksten Motoren für Veränderungsprozesse in der katholischen Kirche zu sein. "Ohne Frauen im Ehrenamt wäre Kirche am Ende", sagte Lörsch. In einer Feierstunde wurden die bisherige Vorsitzende Erika Höfling und die Vorstandsmitglieder Gislinde Fallaschinski, Lilo Kalmes und Gisela Lohmüller verabschiedet. Das KFD-Jahresprogramm 2007 und "Fight Fistula", ein Pilotprojekt zur Ausbildung und Einkommenssicherung von Krankenschwestern in der Region Amhara in Äthiopien, mit dem Ziel Scheidenfisteln zu bekämpfen, wurde in der Versammlung vorgestellt.

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