Freie Fahrt auch auf der Linie 14

Gute Nachricht für Studierende: Ab dem kommenden Wintersemester müssen sie nicht mehr extra für die Fahrt mit der Stadtbus-Linie 14 bezahlen.

Trier. Es ist eine der seltsamsten Regelungen im Öffentlichen Nahverkehr: Wer an einer Trierer Hochschule eingeschrieben ist, kann mit seinem Semesterticket nebst Regionalzügen alle Busse des Verkehrsbundes Region Trier (VRT) nutzen - mit Ausnahme der Trierer Stadtbus-Linie 14. Für den Streckenabschnitt zwischen Schützenstraße und Uni-Campus 2 müssen Studierende einen normalen Fahrschein lösen. Damit ist bald Schluss. Das nächste Semesterticket bringt ab kommendem Herbst freie Fahrt auch auf der Linie 14."Wohlwollendes Entgegenkommen"

"Das ist ein wohlwollendes Entgegenkommen unsererseits", erklärt Frank Birkhäuer (52), Chef der Verkehrs-GmbH der Stadtwerke Trier (SWT).Zu einem solchen Entgegenkommen hatte sich Birkhäuer lange nicht in der Lage gesehen. Die Einführung einer Buslinie, die das einstige Landesgartenschau-Gelände auf dem Petrisberg via Sickingenstraße anbindet, wollten sich die Stadtwerke von den Studierenden, die ja potenzielle Nutznießer seien, mitfinanzieren lassen. Da aber spielte der Uni-AStA nicht mit. Er betrachtete das ganze als städtische Aufgabe, da vorrangig die neuen Wohngebiete auf dem Petrisberg angebunden würden. Mithin verhandelten die Semesterticket-Vertragspartner Studierendenwerk (laut Hochschulgesetz für die "Vereinbarung zur preiswerten Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel für die Studierenden" zuständig) und Stadtwerke (als Vertreter der im VRT zusammen geschlossenen Unternehmen und der Bahn AG) unter Ausklammerung der Petrisberg-Linie. Die fährt bislang dank finanzieller Beteiligung der Entwicklungsgesellschaft Petrisberg (EGP) auch ohne studentischen Obolus.Den Sinneswandel der SWT machte eine zum Wintersemester 2006/07 gefasste vertragliche Regelung möglich. Kündigen weder Studierendenwerk noch Stadtwerke den Vertrag, verlängert der sich stillschweigend um zwei weitere Semester. Diese Situation ist nun eingetreten. Dass der Semesterticket-Preis gegenüber dem Wintersemester 2007/08 dennoch um vier auf künftig 96 Euro steigt, ist auf die prozentuale Steigerung des VRT-Tarifs zurückzuführen, die jeden ÖPNV-Kunden trifft.Andreas Wagner (41), der Geschäftsführer des Studierendenwerks, freut sich "sehr über die von den Stadtwerken einseitig gewährte Öffnung der Linie 14 für das Semesterticket", ist aber damit noch nicht wunschlos glücklich: "Wir verfolgen weiterhin den im Semesterticket-Vertrag verankerten Wunsch nach einer Verkehrsanbindung nach Luxemburg und haben unserem Verhandlungspartner Stadtwerke einen Vorschlag dazu unterbreitet." Birkhäuer zeigt sich auf TV-Anfrage gesprächsbereit: "Wir werden prüfen, ob sich etwas machen lässt." Das Studierendenwerk wird am 24. Juni an der Fachhochschule und am 25. Juni an der Uni mit einer Vor-Ort-Präsenz des Stadtwerke-Info-Busses über das Semesterticket und die aktuelle Vertragsverlängerung informieren.

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