Freie Fahrt im Advent

TRIER. In der Vorweihnachtszeit soll keine Baustelle den Verkehrsfluss auf Triers Hauptverkehrsstraßen bremsen. Das haben die Stadtwerke der City-Initiative zugesagt. Deshalb werden die restlichen Leitungsarbeiten bis Ende des Monats unter Hochdruck abgeschlossen.

Das hatten sich die Stadtwerke-Verantwortlichen so schön ausgedacht: Bis zum Jahresende das restliche Leitungserneuerungs-Programm in den Hauptverkehrsstraßen durchziehen und dann, um den Verkehrsfluss im Konstantin-Jahr 2007 nicht zu behindern, in den Außenstadtteilen weitermachen. Allerdings hatten sie die Rechnung ohne die Trierer Händler gemacht. Die zeigten sich ganz und gar nicht begeistert von dem Vorhaben der Stadtwerke, die finalen dicken Brocken ausgerechnet in der Weihnachtsgeschäfts-Zeit auszubreiten, wie der TV in seinem Beitrag "Das dicke Ende kommt erst noch" am 19. September berichtete. Nach damaligem Zeitplan wären seit Oktober und noch bis Ende des Jahres die jeweils mittleren Abschnitte von Kaiserstraße und Südallee wegen Baustellen lediglich ein- statt zweispurig befahrbar. Doch tatsächlich zeichnet sich bereits Entspannung an. "Wir sind Ende kommender Woche sowohl in der Kaiserstraße als auch in der Südallee fertig", kündigt Arndt Müller (38), Leiter der Stadtwerke-Sparte Asset Management, die für Ver- und Entsorgung, Leitungen und Anlagen zuständig ist, an. Er erfüllt damit die Forderung der City-Initiative-Chefin Karin Kaltenkirchen und ihres Vorstandskollegen Andreas Noll, die mehrfach mit Stadtwerke-Verantwortlichen diskutiert haben.Ende der Bauarbeiten zeichnet sich bereits ab

"Na also, geht doch!", wird sich nun mancher von den bisherigen Staus geplagte Verkehrsteilnehmer sagen. Ganz so einfach war es allerdings nicht, den Baufortschritt entscheidend zu beschleunigen. "Wir legen Sonderschichten ein, arbeiten bis spät abends und an den Wochenenden", erklärt Müller und weist auf die Kehrseite der Medaille hin: "Unsere Projekt-Kosten werden höher als ursprünglich kalkuliert." Der Hochdruck, mit dem die Sanierungsprojekte ausgeführt werden, zeigt bereits Wirkung. Zwischen Neu- und Hindenburgstraße ist die Kaiserstraße wieder zweispurig befahrbar; lediglich ab Synagoge erstreckt sich die Baustelle noch über knapp 100 Meter Länge. Möglicherweise können hier die Bauleute Mitte nächster Woche das Feld räumen. Entwarnung auch gegenüber in der Südallee. Weil der Zustand des Netzes ein spezielles Rohr-Einzugsverfahren ermöglicht, musste nicht ein durchgehender Graben ausgehoben werden. Dort zeichnet sich ebenfalls bereits das Ende der Bauarbeiten ab. Karin Kaltenkirchen zeigt sich "heilfroh. Es wäre fatal und abschreckend, wenn Trier im Advent Großbaustelle wäre." Damit "kein falscher Eindruck" entsteht, sollen, wie die City-Initiative mit der Stadt vereinbart hat, die im weiten Umkreis verteilten Hinweisschilder "Großbaustelle Südallee/Kaiserstraße" möglichst bald wieder verschwinden. Neben freier Fahrt im Advent auf Triers Hauptverkehrsstraßen hat die City-Initiative noch etwas bewirkt: "Künftig werden wir mit am Tisch sitzen, wenn Stadt und Stadtwerken die Baustellentermine koordinieren", sagt Vorstandsmitglied Andreas Noll.

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