Frische Farben im Schulalltag

Mit 90 Schülern gehört die Barbara-Grundschule zu den kleinsten in der Stadt. Das Angebot, das die Schule macht, kann sich allerdings mit weit größeren messen. Und das neue Herz-Jesu-Wohnviertel könnte die Schülerzahl wieder wachsen lassen.

 Gegenüber dem ehemaligen Herz-Jesu-Krankenhaus liegt die Barbara-Grundschule. Eine Renovierung vor drei Jahren hat ihr zu einem freundlichen Äußeren verholfen. Foto: Dieter Lintz

Gegenüber dem ehemaligen Herz-Jesu-Krankenhaus liegt die Barbara-Grundschule. Eine Renovierung vor drei Jahren hat ihr zu einem freundlichen Äußeren verholfen. Foto: Dieter Lintz

Trier. Besser kann man für eine Schule nicht werben: Herrlich animierte Internet-Seiten mit sympathisch-spielerischen Elementen, übersichtlichem Zugang und aktuellen Infos fungieren als Aushängeschild für die Barbara-Grundschule. "Wir hatten daraufhin sogar schon einige Anmeldungen", erzählt Rektorin Nicole Reh. Die Homepage ist nicht das einzig Einladende. Die fröhlich-bunte Fassade in rot, blau und orange ist mit ähnlich frischen Farben gestaltet wie die Klassenräume und sogar das Lehrerzimmer. Der Schulhof wird demnächst umgestaltet und modernisiert. Ein "Joint Venture" mit der GBT macht's möglich, die für ihre Herz-Jesu-Wohn bebauung gleich über die Straße Spielflächen ausweisen muss. In dem Nachkriegs-Volksschulbau wurden vor ein paar Jahren wesentliche Bereiche saniert, seither gibt es neue Toiletten-Anlagen, ordentlich möblierte Klassenzimmer, schöne Fassaden und eine auf Vordermann gebrachte Turnhalle samt Umkleidekabinen. Besonders ist auch das Eltern-Engagement, dem die Barbara-Schule nicht nur die professionelle Internet-Präsenz verdankt. In keiner anderen Schule sind Mütter und Väter vergleichbar intensiv in den Schul-Alltag integriert. Sie helfen beim Fördern, ermöglichen offene Unterrichtsformen mit Spiel-Elementen, bieten Arbeitsgemeinschaften an, betreuen den Schulgarten und die Bücherei. Die vom Eltern-Förderverein "Barbelser Pänz" getragene und mit Prospekten beworbene Betreuung geht täglich bis 17 Uhr. "Das ist mehr, als manche Ganztagsschule bietet", freut sich Elternsprecherin Julia Hollweg. Etwa die Hälfte der Schüler nimmt daran teil, die anderen haben sich teilweise für den im gleichen Haus untergebrachten Kinderhort entschieden. Gegessen wird gemeinsam im Hort, auch sonst arbeitet man Hand in Hand. Auch die Kooperation mit der benachbarten Pestalozzi-Hauptschule stuft Schulleiterin Reh als "problemlos" ein. Ein rundes Dutzend Arbeitsgemeinschaften gehört zum Angebot. Sogar eine "Ausflugs-AG" gibt es. Das alles klingt paradiesisch. Die Sorgen der Barbara-Grundschule liegen eher im schnöden Schul-Betrieb, und sie haben mit der kleinen Schülerzahl zu tun. Jahr für Jahr stellt sich die Frage, ob genug Schüler für eine Zweizügigkeit zustande kommen oder ob es nur eine Klasse gibt - die dann meist nahe an der Maximalzahl von 30 liegt. "Das Drama mit der Messzahl kostet viele Nerven", stöhnt die Rektorin. Die derzeitige (eine) erste Klasse hat man in zwei Lerngruppen geteilt - eine günstige, aber nicht beliebig wiederholbare Konstellation.Eine Förderlehrerinunterstützt lernschwache Kinder. Das junge Kollegium praktiziert offene Unterrichtsformen, kein Problem bei einer Schülerschaft, die ein gewachsenes Stadtviertel widerspiegelt. "Wir haben", sagt Nicole Reh, "wirklich alles dabei". Morgen in unserer Serie: Die Egbert-Grundschule.

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