Frohsinn trotz Behinderung

TRIER. (ka) Nach längerer Pause gab es beim Bezirksverein der Kehlkopflosen Trier wieder einen Fastnachts-Stammtisch. Im stimmungsvoll dekorierten Saal des Pfarrzentrums St. Valerius ging es hoch her. Zu Gast: das Trierer Prinzenpaar Christoph I. und Carmen I.

 Sekt und Applaus: Die Tollitäten Christoph I und Carmen I. feierten mit dem Bezirksverein der Kehlkopflosen.Foto: Elmar Kanz

Sekt und Applaus: Die Tollitäten Christoph I und Carmen I. feierten mit dem Bezirksverein der Kehlkopflosen.Foto: Elmar Kanz

Frohsinnund Narretei hatte Bezirksvorsitzender Winfried Hesser demnärrischen Volk bei seiner humorvollen Begrüßung verordnet. Zuden Feiernden in der vollbesetzten Narrhalla zählten nicht nurVereinsmitglieder, sondern auch viele Angehörige, Gäste undEhrengäste, nahezu sämtlich in närrischem Outfit. "Wir danken unserem Sitzungspräsidenten Jürgen Heydorn für die Organisation und Moderation unseres Fastnacht-Stammtisches, den wir in den letzten Jahren sehr vermisst haben", sagte Winfried Hesser.

Weil es den Kehlkopflosen wegen ihrer Behinderung schwer falle, selbst in vollem Umfang aktiv zu sein, habe Heydorn für das närrische Programm befreundete Akteure mobilisiert, aber auch zahlreiche talentierte Humoristen aus den eigenen Reihen.

Mit dem Ergebnis, dass nahezu alles, was Karneval und Narretei zu bieten haben, über die Bühne ging. Die Narrenschar geriet aus dem Häuschen. Triers Tollitäten Christoph I. und Carmen I. spendeten reichlich Applaus und jede Menge Prinzensekt.

"Ein Außenstehender kann sich kaum vorstellen, was es für Betroffene bedeutet, Karneval so gemütlich und lustig zu erleben", betonte Winfried Hesser, nachdem der Vorhang gefallen war.

Kehlkopflose könnten wegen ihrer Behinderung in der Regel an Karnevalsveranstaltungen kaum mehr teilnehmen, weil sie die "Gesunden" nicht durch Husten und andere laute Tracheostoma-Geräusche stören und damit den Unmut der anderen auf sich ziehen wollten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort