Früh übt sich…

TRIER. (kre) Betreuer und Juroren des 39. Regionalwettbewerbs "Jugend forscht" beschäftigten sich in ihrer Trierer Herbsttagung mit der Frage, wie man Zahl und Niveau der wissenschaftlichen Arbeiten in Zukunft wieder steigern könne.

In den Räumen der Biogeografie der Universität Trier trafen sich die Ausbilder, Betreuungslehrer, Juroren, Patenbeauftragten und Wettbewerbsleiter. Neben einem Rückblick auf die beiden vergangenen Wettbewerbe diskutierte man vor allem die Möglichkeiten einer Kooperation von Hochschulen und Schulen. Vor Beginn der eigentlichen Tagung stellten Mitarbeiter der Biogeografie ihre Forschungsbereiche mittels Vorträgen und experimentellen Beispielen vor. Ein Blick in die Umweltprobenbank des Bundes oder in den Arbeitsbereich der Ökotoxikologie ist für Betreuungslehrer aus einem bestimmten Grund interessant: Ihre Schüler könnten dort bald schon ihren "Jugend forscht"-Projekten nachgehen. Betrachte man die Bundeswettbewerbe von "Jugend forscht", so werde deutlich, dass die Gewinner-Arbeiten auf hohem wissenschaftlichen Niveau lägen, berichtete Helmut Reis, Wettbewerbsleiter in Trier. Um konkurrenzfähige Arbeiten zu schaffen, bedürfe es einer angemessenen technischen Ausstattung, und eben die sei das Problem. Kaum eine Schule habe die finanziellen Mittel, um entsprechendes technisches Gerät zur Verfügung zu stellen. Hier könnten die Hochschulen helfen. Zwar existiere bereits eine Zusammenarbeit zwischen Jugend forscht und Hochschulen, bislang komme diese aber meist nur zufällig zustande. "Das soll sich ändern - wir wollen die Kooperation nun systematisieren", sagte Reis. Fachhochschulen und Universitäten sollen zukünftig die Jung-Wissenschaftlern mit fachlichem Rat und technischem Gerät unterstützen, damit aus einer guten Idee eine professionelle Arbeit entstehen kann. Es profitieren aber nicht allein die jungen Talente von der Kooperation zwischen Hochschulen und "Jugend forscht". Interessierte Schüler mausern sich oft zu begabten Wissenschaftlern - die Hochschulen fördern also den eigenen Nachwuchs.Bedauerliches Aus für Facharbeiten

Der Rückgang der Arbeiten im Wettbewerb der 16- bis 21-Jährigen ist ein hausgemachtes Problem (der TV berichtete). Bildungspolitische Maßnahmen wie die Abschaffung der Facharbeit haben nach Meinung des Trierer Wettbewerbsleiters großen Anteil an der Misere. Viele Oberstufenschüler reichten früher ihre Facharbeit bei "Jugend forscht" ein - diese gibt es nun nicht mehr. Ein schönes Ergebnis kann die Herbsttagung ebenfalls präsentieren: Paul Müller, Professor der Biogeografie an der Universität Trier, stellt in den nächsten beiden Jahren je zwei Praktikumsplätze für die Landessieger von "Jugend forscht" an seinem Institut bereit. "Auf einmal ist alles relativ", das Motto des 39. "Jugend forscht"- Wettbewerbs, will junge Talente dazu bewegen, die Welt einmal mit anderen Augen zu betrachten. Anmeldeschluss ist der 30. November 2003. Informationen unter www.jugend-forscht.de

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