Früh übt sich

TRIER-NORD. (red) Traditionell beginnen an der Hauptschule die berufsvorbereitenden Aktionen mit dem siebten Schuljahr. Aus Sicht der Geschwister-Scholl-Hauptschule ist dies jedoch zu spät. Deshalb entwickelte sie ein neues Profil.

Zu viele Schüler scheitern an der Hürde zwischen Schule und Beruf. An dieser Problematik knüpfen Projekte der Hauptschule an. Soziale Basiskompetenzen sollen den Schulabgängern neben anderem Wissen vermittelt werden. "Pünktlichkeit oder Teamfähigkeit im letzten Schuljahr zu trainieren, macht keinen Sinn", meint Schulleiter Barbian. Dieser Anforderung versucht die Geschwister-Scholl-Hauptschule mit Aktionen zu entsprechen, die den gewohnten Rahmen durchbrechen.Teil dieser Projektarbeit an der Geschwister-Scholl-Hauptschule bildete ein einwöchiges berufsvorbereitendes Workcamp in Odert, an dem diesmal nicht nur die Abgangsklassen teilnahmen, sondern auch die fünfte Klasse einbezogen war.In Abstimmung mit Schulleitung, Klassenlehrern, den Kooperationspartnern Schulsozialarbeit und Jugendberufshilfe des Palais e.V. sowie dem Exzellenzhaus, der Handwerkskammer und diversen Handwerksmeistern nahmen die Abgangsklassen an einem Intensivkursus zum Thema Bewerbungsgespräche, die fünfte Klasse an einem Training zur Erweiterung der sozialen Basiskompetenzen teil.Über erlebnispädagogisch-orientierte Ansätze übten die Schüler Zusammenarbeit. In Kooperationsübungen lernten sie, dass sich viele Probleme besser im Team bewältigen lassen.Nicht erst im Berufsleben, sondern bereits im Schulalltag profitieren alle Beteiligten von den neuen Lerninhalten und Arbeitsformen: Dem Mitschüler zu vertrauen, eigene Schwächen einzugestehen, sind Inhaltsschwerpunkte des neuen Lernprogramms. Sie verbessern zudem das Klassenklima.Bei den Abgangs-Klassen stand weniger das Klima als vielmehr das Vorstellungsgespräch im Vordergrund. "Ich weiß jetzt, worauf ich bei einem Vorstellungsgespräch achten muss und wie es abläuft", erklärte eine Schülerin der neunten Klasse nach der Simulation einer Bewerbungs-Situation. Ein anderer Schüler meinte: "Das Workcamp hat mir viel gebracht. Besonders, weil ich mich entschlossen habe, mir eine Ausbildungsstelle im Handwerk zu suchen. Damit habe ich etwas, worauf ich bauen kann."

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