Frust über den Dächern der Stadt

TRIER. Ein Platz zum Wohnen und Studieren sollte der "Studierturm" im Stadtteil Trier-Nord sein, doch die Bewohner kritisieren Mängel am Bau. Diese sich ansammelnden Kleinigkeiten führen bei ihnen zum Frust – dem Vermieter jedoch sind sie nicht bekannt.

 Von außen gesicherte Fenster – zum Leidwesen der Studenten, da die Rollläden aus diesem Grund nicht schließen. TV-Foto: Constanze Junk

Von außen gesicherte Fenster – zum Leidwesen der Studenten, da die Rollläden aus diesem Grund nicht schließen. TV-Foto: Constanze Junk

Von "kleineren Nacharbeiten" sprach Jürgen Laux, Verwalter des Studierturms im Januar diesen Jahres. Doch genau diese kleineren Nacharbeiten bemängeln die Bewohner des Studierturms. Seit Oktober wohnen die meisten der 200 Studenten in dem neuen Wohnheim und sind über die sich anhäufenden Kleinigkeiten teilweise verärgert."Liste der Mängel wird immer länger"

"Ich wohne gern hier", bestätigt ein Bewohner die Situation, "aber die Liste der Mängel wird immer länger." Die Farbe des Fußbodens, anzubringende Innenrollos, der fehlende Internetzugang, die Mülllagerung, sich zentimeterbreit vom Boden abhebende Türen, fehlende Fliesen in Küche und Bad, eine dauerhaft defekte Klingel und und und. Die Liste der Bewohner ist lang. Doch Jürgen Laux sind diese Mängel nicht bekannt. In einem Übergabeprotokoll seien die anfänglichen Unzulänglichkeiten vermerkt worden, erklärt Laux. Doch sollten diese auch behoben werden. "Wenn wirklich derartige Mängel bestehen, sollte man sich beim Vermieter melden." Allerdings seien Meldungen dieser Art bei ihm bisher nicht eingegangen. Die größte Verwirrung stellt wohl die Hausnummer des Wohnblocks dar: Herzogenbuscher Straße 1 oder 2. Doch zum Leid der Bewohner und auch des Postboten befindet sich Hausnummer 2 laut Katasteramt bereits auf der anderen Straßenseite. "Die zuständigen Personen beim Einwohnermeldeamt haben nur noch den Kopf geschüttelt, wenn weitere Bewohner der Herzogenbuscher Straße 2 kamen, um sich zu melden", erzählt ein Mieter. Das Problem der Hausnummern war Laux nach eigenen Angaben nicht bewusst. Die Nummer bestehe seit 30 Jahren und sei von ihnen somit übernommen worden. Die Klingel funktioniert nicht

Doch nicht nur die jeweilige Adresse verwirre den Postboten. Das größere Problem für die Zustellung sei die nicht funktionierende Klingel. Hochmodern und ständig defekt, so lautet das Fazit der Bewohner. "Eine neue Klingel ist in Arbeit", verspricht Laux. Wieder eine ähnlich neumodische Anlage - die den Bewohnern in Zukunft hoffentlich keine Schwierigkeiten bereiten wird. Das von Jürgen Laux angesprochene Problem der Mülltrennung ist für die Mieter insoweit ein Problem, da sie nicht wissen, wie man in kleinen Apartments, die teilweise nur 17 Quadratmeter messen, noch den Plastikmüll eines ganzen Monats lagern soll. Hierfür vorgesehene Kellerräume gibt es nicht. "Wir haben die Entleerung bereits verdoppelt", berichtet Laux. Eine Außenlagerung des Mülls sei aufgrund der räumlichen Gegebenheiten nicht möglich und die Gefahr, Ungeziefer anzuziehen, zu groß. Hier stehen sich wohl zwei verhärtete Parteien gegenüber. Die einen klagend, aber nicht handelnd, die anderen unwissend und daher nicht handlungsfähig. Das Fazit, das die Hausverwaltung aus den Querelen zieht: In naher Zukunft will sie mit den Mietern in Verbindung treten, um jegliche Differenzen zu beseitigen.

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