Für 34 Millionen Euro: Land baut ehemalige Post in Trier zum Polizeipräsidium um

Trier/Wittlich · Der ehemalige Gebäudekomplex der Trierer Hauptpost wird das neue Polizeipräsidium. 34 Millionen Euro fließen in zwei Baubschnitten. Und Wittlich-Wengerohr wird noch in diesem Jahr zum kompletten SEK-Standort für die Region.

 LBB-Geschäftsführer Holger Basten, Ministerin Doris Ahnen, Landtagsabgeordneter Sven Teuber, Innenminister Roger Lewentz und Polizeipräsident Lothar Schömann (von links).

LBB-Geschäftsführer Holger Basten, Ministerin Doris Ahnen, Landtagsabgeordneter Sven Teuber, Innenminister Roger Lewentz und Polizeipräsident Lothar Schömann (von links).

Foto: Friedemann Vetter

Wenn gleich zwei Minister, der Polizeipräsident und der Chef eines Landesbetriebs auf einer Baustelle erscheinen, muss es um viel Geld gehen. Zwar ist das neue Polizeipräsidium kein Neubau, aber der Umbau kostet insgesamt 34 Millionen Euro. Davon sind 24 Millionen für den jetzt startenden zweiten Bauabschnitt veranschlagt.
Spezialkräfte Die heißeste Neuigkeit des Tages versteckt sich in einer Randbemerkung. Im Zusammenhang mit einer "deutlich besseren Ausstattung der Spezialkräfte" verrät Innenminister Roger Lewentz (SPD), dass "wir Wittlich in diesem Jahr zu einem vollständigen SEK-Standort erweitern". Auf Nachfrage des TV erklärt der Minister, in Wittlich-Wengerohr seien bisher bereits Personenschützer untergebracht. Künftig hätten dort dauerhaft Kräfte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) und des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) ihre Basis, so dass es neben Mainz, Koblenz und Enkenbach bei Kaiserslautern einen vierten Standort gebe. Lewentz: "Dadurch können diese Spezialisten innerhalb einer Stunde überall im Land am Einsatzort sein, etwa bei Banküberfällen, Entführungen oder Terrorangriffen." Auch Observationen, gefährliche Festnahmen und Razzien gehören zum Aufgabenbereich. Polizeipräsident Lothar Schömann: "Diese Verstärkung hilft uns natürlich einsatztaktisch." Die Personalstärke für Wittlich ist geheim, landesweit werden die Spezialkräfte um mehr als 40 Beamte aufgestockt.
Zentrale Statt bisher sieben Standorte in Trier wird die Polizei künftig nur noch drei nutzen. 370 Beamte werden in den ehemaligen Postgebäuden im Bereich Moltkestraße/In der Reichsabtei untergebracht (siehe Karte). 135 Beamte arbeiten in der Salvianstraße (Nähe City-Parkhaus), als Sonderstandort dient weiterhin das Haus des Jugendrechts in Trier-West. Lewentz nennt als Vorteile kurze Wege der Dienststellen zueinander, zentrale Lage für Polizeibeamte und Besucher sowie gute Arbeitsbedingungen und vielfältige Sportmöglichkeiten.
Gebäude Für 5,4 Millionen Euro kauft das Land das bereits mit Landesmitteln aufwendig sanierte, aber bisher nur gemietete Hochhaus. Dort ist die Kriminaldirektion untergebracht. Im zweiten Bauabschnitt geht es vor allem um die ehemalige Pakethalle: 70 mal 27 Meter groß, mit zwei jeweils 4,90 Meter hohen Geschossen. Anstelle des Obergeschosses entstehen zwei Geschosse mit normaler Raumhöhe. Im Erdgeschoss werden unter anderem Polizeiinspektion, Zellen und Kriminaltechnik mit Labor untergebracht. Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen (SPD): "Auch der Verbindungsbau zwischen Pakethalle und Hochhaus wird saniert und als öffentlich zugänglicher Bereich mit angeschlossener Kantine gestaltet." Post- und Postbankfiliale für den Kundenbetrieb bleiben ebenso erhalten wie der Gebäudetrakt des Amts für soziale Angelegenheiten. Holger Basten, Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB): "Bei den EU-weiten Ausschreibungen haben sich auch viele Firmen aus Rheinland-Pfalz und der Region Trier durchgesetzt."

INFOWAS WIRD AUS DEM ALTEN POLIZEIPRÄSIDIUM?2005 räumte die Polizei zum Großteil das alte Präsidium in der Trierer Südallee. Grund: zahlreiche Krankheitsfälle wegen Belastungen im Gebäude. Dort ist noch ein Restaurantbetrieb untergebracht, im Anbau die Polizeiinspektion. Die Stadt favorisiert das Gelände für ihre künftige Hauptfeuerwache. Ministerin Doris Ahnen: "Wenn die Polizei zum neuen Standort umgezogen ist, wird der alte Standort ausgeschrieben. Wir sind in Gesprächen mit der Stadt Trier." OB Wolfram Leibe (SPD) nickt zustimmend.

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