Für ein besseres Verständnis von Diabetikern

TRIER. (red) In einer dreitägigen Blockfortbildung wurden Mitarbeiter aller Stationen des Mutterhaus der Borromäerinnen für die Betreuung diabetischer Patienten fortgebildet.

"Es war anstrengend, aber sehr interessant und für die tägliche Arbeit hilfreich", dies ist das Fazit der 37 weitergebildeten Diabetesmentoren nach drei Tagen Intensivfortbildung durch das Team des Diabeteszentrums und einer Abschlussklausur in Sachen Diabetes. "Etwa 30 Prozent der täglich im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen behandelten Patienten weisen als Zweitdiagnose einen Diabetes auf, Tendenz steigend", berichtet Oberarzt Dr. Dieter Braun, Leiter des Diabeteszentrums. "Ob in der Chirugie, der Orthopädie, der Geburtshilfe oder der Inneren Medizin, in allen Abteilungen erwarten unsere Patienten mit Diabetes, dass die Behandlung auch die sachgerechte Therapie der Zuckerkrankheit mit umfasst." Um dies zu gewährleisten, sind seit 2002 in allen Abteilungen Diabetesmentoren benannt, üblicherweise zwei Pflegekräfte pro Station. Diabetesmentoren sind die ersten Ansprechpartner für Menschen mit Diabetes auf allen Stationen, stellen auf Wunsch den Kontakt zum Diabetesteam des Mutterhauses dar und geben als Multiplikatoren ihr Fachwissen an alle Mitarbeiter ihrer Abteilung weiter. Da sie die Abläufe ihrer Station aus der täglichen Routine heraus kennen, sind sie entscheidende Berater bei der Erarbeitung von Behandlungsleitlinien zur Diabetesbehandlung in so unterschiedlichen Bereichen wie der Chirurgie oder der Psychiatrie. "Die Erfahrungen der letzten vier Jahre bei der Weiterbildung der Mentoren zeigten, dass die vier praxisorientierten jährlichen Fortbildungen durch ein theoretisches Hintergrundwissen vertieft werden mussten", betont Braun. "Ernährung" und "Blutzucker-Messung"

Hieraus entstand die von den Diabetesberaterinnen und den Ärzten des Diabetesteams konzipierte dreitägige Blockfortbildung, die theoretische Themen wie Physiologie und Pathophysiologie des Diabetes, Konzepte einer modernen Insulintherapie, Insulindosisanpassung sowie die Darstellung diabetischer Folgeschäden mit praxisnahen Themen wie "Ernährung", "Blutzucker-Messung", "Injektionstechnik" und "Podologie" verband. Um das Empfinden für Menschen mit Diabetes zu schärfen, wurden alle Teilnehmer gebeten, sich während des dreitägigen Kurses wie Diabetiker zu verhalten: vor jeder Mahlzeit den Blutzucker zu messen, den Insulinbedarf zu schätzen und sich mit einem mit Wasser statt Insulin gefüllten Übungs-Pen Insulin zu spritzen. "Unsere Teilnehmer haben deutlich weniger Mahlzeiten pro Tag eingenommen", stellte Braun fest. "Vor allem haben sie nun auch ein weitaus besseres Verständnis für Menschen mit Diabetes. Davon profitieren in erster Linie unsere Patienten."

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