Für starke und geschützte Kinder

TRIER. Vor 20 Jahren wurde in Trier der Kinderschutzbund (KSB) Orts- und Kreisverband Trier e.V. gegründet. Anlass für die Gründungsmitglieder, einen Rückblick über die Entwicklung der Einrichtung zu geben. Der Trierische Volksfreund wird in den nächsten Wochen einzelne Beratungsangebote des KSB vorstellen.

Im Fokus stehen Kinder und Jugendliche: Deren Schutz vor Gewalt, ihr Recht auf demokratische Mitwirkung und kinderfreundliche Entwicklung, ihre Stärkung in der Gesellschaft. Der Kinderschutzbund wurde 1953 in Hamburg gegründet. In Trier dauerte es noch 32 Jahre, bis aufgrund einer Privatinitiative der örtliche Verein unter Vorsitz von Monika Lutz aus der Taufe gehoben wurde. Zweite Vorsitzende war damals die Butzweilerin Elisabeth Remmy, die einem Zeitungsaufruf gefolgt war und bis 1998 den Vorsitz inne hatte. "Anfangs war es eine Wohnzimmerarbeit", beschreibt sie die bescheidenden Anfänge. Man hatte kein Geld, bemühte sich um Öffentlichkeitsarbeit - und musste der Bevölkerung zunächst klar machen, was es mit dem KSB auf sich hatte. So seien die Tapeziertisch-Info-Stände auf dem Hauptmarkt anfangs skeptisch beäugt worden. "Die Leute dachten, der Kinderschutzbund sei eine amtliche Einrichtung", sagt Elke Boné-Leis, stellvertretende Vorsitzende des Kinderschutzbundes, und schmunzelt. Noch im Gründungsjahr bezog der Verein als Untermieter der Trierer Nothilfe einen Raum mit Küchen- und Toilettenmitbenutzung in der Thebäerstraße. Und startete mit dem Kinder- und Jugendtelefon sein erstes Beratungsangebot. 141 Anrufe zählte man im ersten Beratungsjahr. Soviel sind es heute täglich in Trier - rund 20 000 Menschen rufen im Jahr an. Die Berater und Beraterinnen wurden gesprächstherapeutisch geschult. Als nächstes Ziel verfolgte der Verein die Anstellung von professionellen Fachleuten. 1987 wurde die erste Fachkraft, eine Diplom-Pädagogin, über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme eingestellt. Nach etlichen Umzügen in der Stadt hat der Kinderschutzbund seinen Sitz wieder in der Thebäerstraße, Hausnummer 24. Die Zusammenarbeit mit Behörden wie dem Jugendamt oder der Kripo sei immer gut gewesen. Heute wie früher kämpft man mit finanziellen Engpässen: Etwa zwei Drittel der Personalkosten werden von Stadt und Kreis bezuschusst, der Rest sowie die Sachkosten müssen aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen oder Bußgeldern finanziert werden. Allein die professionellen Schulungen für die Berater am Kinder- und Jugendtelefon verschlingen 5000 Euro pro Jahr. In dem 350 Mitglieder zählenden KSB gibt es 120 ehrenamtliche Helfer - im vergangenen Jahr kamen 20 437 Stunden ehrenamtliches Engagement zusammen. "Sie sind die Säulen, auf denen der Kinderschutzbund ruht", sagt Boné-Leis. Mittlerweile bietet der KSB mehrere Hilfsangebote für Kinder und ihre Angehörigen (siehe Hintergrund), die von acht hauptamtlich angestellten Fachleuten, Ehrenamtlichen sowie weiteren Kräften betreut werden. Informationen unter Telefon 0651/9911300 und im Internet unter www.kinderschutzbund-trier.de Spendenkonto: Sparkasse Trier BLZ 585 501 30, Konto 132 282.

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