Fürs Familienfoto auf den Höcker

TRIER. Er ist ein Zirkus von einer Familie für eine Familie: Zirkus Montana gastiert bis kommenden Mittwoch im Messepark in den Moselauen. Rund 800 Besucher sahen bei der Premiere ein traditionelles Programm, das insbesondere die vielen jungen Kinder begeisterte.

 "Gib' Küsschen, Manuel!" Viele Besucher sehen sich die Tierschau des Zirkus' Montana an. Foto: Gabriela Böhm

"Gib' Küsschen, Manuel!" Viele Besucher sehen sich die Tierschau des Zirkus' Montana an. Foto: Gabriela Böhm

Es müssen nicht immer die schrillen Effekte und glanzvollen Höchstleistungen großer Zirkusunternehmen sein, um für zwei Stunden ins Zirkusleben abtauchen zu können. Zirkus Montana versteht sich als mittelständisches Unternehmen, das als Großfamilie zirkensische Leistungen vor allem Familien und jungen Kindern zeigen will. Dabei gehört es nicht zu jenen Betrieben, bei denen man sich nach dem Ende der Vorstellung fragt, ob das Eintrittsgeld wirklich gut investiert war. Hunderte von Kindern waren der Einladung, die Premiere kostenlos zu besuchen, gefolgt. Im Schlepptau meist Mütter oder Großmütter, die die Abwechslung während der Osterferien gerne in Anspruch nahmen. Klassische Mischung

Eine klassische Mischung von Tierschau und Artistik bietet der Zirkus Montana. Angefangen mit den Pinto-Schecken, die im Takt der Musik durch die Manege tänzeln, gefolgt von Zwergponys (allgemeine Begeisterungsrufe: "Sind die süß!"), denen Zirkusmoderatorin Martina Frank gar "eine Dressur wie bei der Bundeswehr" attestiert. Und prompt marschieren die Vierbeiner im Zweivierteltakt durch die Arena. Schwindelnde Pirouetten bietet Michelle Frank am Vertikalseil unter der Zirkuskuppel, bei denen jeder Normalmensch einen Drehwurm bekäme. Die lustige Einlage eines fünfjährigen Zirkuskindes trägt clowneske Züge. An diesem Programmpunkt wäre üblicherweise Adriano Sperlich zu sehen. Wegen eines Engagements in Stefan Raabs Fernseh-Show könne er bei der Premiere nicht dabei sein und trete erst ab Samstag wieder im Zirkus Montana auf, berichten Jan Sperlich und Manuel Frank, Schwiegersohn und Sohn von Zirkuschef Gerhard Frank. Da schwingt Stolz mit, aber auch die Verantwortung, für das tägliche Brot des 30-köpfigen Ensembles und der 30 Tiere zu sorgen. 500 Euro täglich würden allein Strom, Platzmiete und Verpflegung verschlingen, sagt Frank. Temperamentvolle Live-Musik begleitet das Programm, das von einer Pause, der Tierschau und einer Fotogelegenheit für Kinder auf einem Kamel unterbrochen wird. Was eine Mutter gar dazu hinreißt, vor hunderten von Augen ihr schreiendes Kind gegen den Willen auf das Kamel setzen zu wollen. "Unmöglich", kommentiert die Sitznachbarin empört. Ein Feuerspucker, eine Kautschukdame, Kamele und Pferde, Haremsdamen, die den Geschmack der wenigen männlichen Besucher bedienen, Messerwerfer, Artistik und ein bißchen Clownerie: "Es ist gut, dass so etwas für die Kinder erhalten bleibt", sagt eine Dame in Begleitung ihrer gleichfalls zufriedenen Enkel. Vorstellungen Samstag, Sonntag, Montag 15 und 18 Uhr, Dienstag 17 Uhr, Mittwoch 15 Uhr. Eintrittskarten und Informationen unter Telefon 0170/7700455. Tierschau täglich ab 10 Uhr.

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