Fundgrube für Häuslebauer

Wenn Aussteller und Besucher etwas an der 11. Deulux auszusetzen hatten, dann war es das miserable Wetter. Lob gab es allenthalben für das qualitativ hochwertige Angebot, insbesondere im Handwerksbereich.

Trierweiler. Der Freitag lief richtig gut an, der Samstag war verhaltener, und am Sonntag brummte der Laden. So der Tenor bei den Ausstellern der 11. Deulux im Industriegebiet Trierweiler-Sirzenich. Die Terminkollision mit der Taff, die nur wenige Kilometer entfernt in den Trierer Moselauen stattfand, schreckte die Deulux-Betriebe wenig. "Die Deulux ist im Vergleich zur früheren Moselland-Ausstellung eher eine gewerbeorientierte Messe, deshalb haben wir uns wieder entschieden, hierher zu kommen", sagt Oliver Trampert von der Trierer Schweißtechnik-Firma Trampert. Allerdings fehle ihm noch der Vergleich der alten "MA" zur neuen Taff.

Außer dem Wetter habe er kein negatives Feedback erhalten, bemerkt der Balkon- und Zäune-Anbieter Jürgen Berens aus Gindorf. Er ist zum ersten Mal auf der Deulux und ist sehr zufrieden: "Die Leute sind interessiert und suchen Beratung."

Für Autohändler Willy Buschmann zeigt die Deulux die "Schlagkraft des regionalen Gewerbes". Für das Vorstandsmitglied des Gewerbevereins Trierweiler liegt der Erfolg auch in der frühzeitigen Zusammenarbeit zwischen dem Deulux-Betreiber, der VG Trier-Land, und den beteiligten Gewerbevereinen Newel, Trierweiler und Zemmer. "Traurig" findet es Buschmann allerdings, dass sich die Region Trier nicht auf einer großen Messe präsentiert wie Bitburg mit dem Beda-Markt und Wittlich mit der Wirtschaftswoche. Eine "Deulux-Moselland" alle zwei Jahre - damit könne man rund ums Oberzentrum punkten, meint er. Damit könne man auch der Ausstellungs-Müdigkeit begegnen, die sich wegen der vielen kleinen Messen breit mache.

Nova-Villa-Familie im schicksten Zelt



Großes Lob gab es allenthalben für den Neweler Gewerbeverein "Nova Villa", der sich in einem schick dekorierten Zelt (mit Teppichboden!) präsentierte. "Wir wollen eine familiäre Atmosphäre und ein Wohngefühl vermitteln", sagt Vorsitzender Wolfgang Hank.

Dennoch gab es auch kritische Stimmen: "Ich hatte mehr erwartet", meint Manfred Esch aus Wiltingen. Er war vorher auf der Taff und fühlte auf der Suche nach Infos zu Isolierfenstern dort besser aufgehoben. Für Alfred Geißler aus Wasserliesch ist die Deulux vor allem für Leute spannend und informativ, die bauen oder sanieren.

Trier-Lands Bürgermeister Wolfgang Reiland zieht ein positives Fazit: "Taff und Deulux haben sich gegenseitig nicht wehgetan. Unsere Erwartungen und sicherlich auch die der Aussteller wurden erfüllt." Genaue Besucherzahlen konnte Reiland gestern Abend noch nicht nennen, seine Schätzung bewegt sich zwischen 8000 und 10 000. Das Kombi-Ticket Taff/Deulux sei positiv aufgenommen und knapp 1000 Mal verkauft worden.

Meinung

Aussteller reißen's raus

Die Deulux stand diesmal durch die Terminkollision mit der Trierer Taff unter keinem guten Stern. Dass sie letztlich glimpflich aus diesem Organisations-Chaos heraus kam, liegt in erster Linie an den Ausstellern. Diese setzen auf hochwertige Produkte, auf Beratung, und - natürlich - auf Kaufabschlüsse. Große Besucherscharen sind schön und gut, aber wirklich wichtig sind für die Betriebe Messegäste, die sich ernsthaft für ihre Produkte interessieren. Deshalb ist auch der Wunsch der Aussteller, den Show- und Unterhaltungseffekt auf kleiner Flamme zu kochen, verständlich. Die Zeiten, in denen ein tolles Rahmenprogramm die Zugnummer einer Ausstellung waren, sind vorbei. Heute gibt es Attraktionen an allen Ecken und Enden - deshalb war die gewerbeorientierte Ausrichtung der Deulux sicherlich die richtige Entscheidung. Um die Deulux nachhaltig als Markenzeichen weiter zu entwickeln, ist dennoch Handlungsbedarf angesagt. Der Standort in Wasserbillig, wo die Deulux in zwei Jahren stattfinden soll, ist nicht optimal. Und in Trierweiler ist man auf das Gelände eines Unternehmers angewiesen. Die Deulux aus einem Guss könnte man am ehesten an einem, neuen Standort realisieren. a.follmann@volksfreund.deMesse-Splitter Hochzeits-Werber: Mit drei Paaren hat Folker Gardain auf der Deulux Trau-Termine für 2009 verabredet. Am Stand der Verbandsgemeinde-Verwaltung Trier-Land warb der Standesbeamte mit einer Brautkleid-bestückten Schaufensterpuppe für die drei Hochzeitsstandorte in Trier-Land, darunter das "Grutenhäuschen" in Igel. Schweres Römer-Erbe: Der römische Legionär "Pullo" ist ein Bär von Mann, aber der "Dienst" im Nova-Villa-Zelt setzte auch ihm zu. Insbesondere an der Rüstung hatten er und sein Kollege "Anius" schwer zu tragen. Dennoch: Dirk Linden und Michael Schnarrbach vom Bitburger Verein "Milites Bedenses" bissen sich durch und verbesserten mit zunehmender Messedauer ihre Kondition. (alf)

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