Fußballer nehmen den Kampf auf

Thomm · Es soll der Startpfiff für eine feste Institution sein: In Thomm haben die "Kicker gegen Krebs" ihr erstes Spiel gegen den SV Glück-Auf Thomm absolviert. Die von Uwe Heinsdorf aus ehemaligen Regionalligaspielern zusammengestellte Mannschaft unterstützt die Arbeit des Trierer Beratungszentrums der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz.

Thomm. Mit so einer guten Sache meint es auch das Wetter gut: Pünktlich zu Spielbeginn um 18 Uhr lässt der strömende Regen nach und die Sonne kommt ein wenig durch. So erscheinen mehr und mehr Zuschauer beim Sportfest, um das Spiel des SV Glück-Auf Thomm gegen die "Kicker gegen Krebs" zu verfolgen. Uwe Heinsdorf, ehemaliger Spieler des FSV Salmrohr und des SV Leiwen, hat die Mannschaft aus etwa 30 Spielern zusammengestellt, darunter frühere Regionalligaspieler sowie einige noch Aktive. Zuletzt war Heinsdorf Trainer in Föhren gewesen. Er erklärt, wie es zu der Idee kam: "Vor einem Jahr hatte ich dort zusammen mit ehemaligen Mitspielern ein Abschiedsspiel gehabt. Das hat uns so einen Spaß gemacht, dass wir das öfter machen wollten."
Ein guter Zweck war schnell gefunden: "Ein ehemaliger Mitspieler aus Leiwen ist kurz vor Weihnachten an einem Krebstumor gestorben. Auch in meinem Verwandtenkreis und der Nachbarschaft sind Leute erkrankt." Heinsdorf informierte sich über die Arbeit der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz: "Eine gute Sache!" Damit waren die "Kicker gegen Krebs" geboren.
"So was hatten wir noch nie", staunt Carlita Metzdorf-Klos, die Leiterin des Trierer Informations- und Beratungszentrums. Die "Kicker gegen Krebs" seien eine "schöne runde Sache, um die schwere Thematik noch mehr in die Öffentlichkeit zu bringen". Die Krebsgesellschaft sei im ganzen früheren Regierungsbezirk tätig, mehr und mehr persönliche Kontakte seien gefragt. "Auch aus dem nördlichen Saarland werden wir oft angefragt", sagt Metzdorf-Klos, die hofft, mit den Spendengeldern neue Projekte anstoßen zu können.
Bis Ende Juli haben die "Kicker gegen Krebs" insgesamt sechs Spiele geplant. Nach dem Match gegen den SV Haag ist das nächste am kommenden Sonntag um 18 Uhr gegen den SV Veldenz. "Wir wollen eine feste Institution werden über Jahre", kündigt Uwe Heinsdorf an.
In Thomm liefern sich die Mannschaften in der ersten Halbzeit einen beherzten Kampf um den Ball, der allerdings unentschieden endet. Allein vier Torchancen gibt es kurz vor Ende der Halbzeit - davon drei für die "Kicker gegen Krebs". "Wir können den Ball gut laufen lassen", resümiert Mitspieler Achim Eberhard, der wegen einer Verletzung auf der Zuschauerbank bleibt. "Wir hätten es verdient gehabt, in Führung zu gehen", sagt er und lacht: "Wenn in der zweiten Halbzeit unsere Kondition nicht nachlässt, bin ich guten Mutes." Reimund Lang, zweiter Vorsitzender des SV Thomm, geht während des Spiels mit der Fußball-Spendenbox herum. Nach dem Wochenende kamen nun 1000 Euro zusammen, unter anderem auch, weil der SV Glück-Auf Thomm den Betrag noch aufstockte. Großzügig gespendet hat auch die Firma Telis Finanz, bei der Ingo Berens arbeitet, einer der Trainer der Spielgemeinschaft Osburg-Thomm.
Die Mannschaften trennen sich schließlich mit 4:2 für Thomm. Für die "Kicker gegen Krebs" trafen Harry Thömmes und Peter Behr ins Tor; knapp daneben ging es etwa für Rudi Thömmes und Jörg Lauer. "Wir haben große Chancen gehabt, sie aber nicht genutzt", resümiert Uwe Heinsdorf. "Aber insgesamt ging es ja um die gute Sache und den Spaß - und den haben alle gehabt!"

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