Fußballspiel im Höhnerstall

TRIER. Nein, der große Fußball hat sich aus Trier noch nicht ganz verabschiedet. Denn ein tolles Spiel lieferten am Freitagabend sechs Kölner in der Messeparkhalle. "De Höhner" überzeugten drei Stunden lang durch eine geschlossene Mannschaftsleistung, Ergebnis: 6:0, eines ihrer neuen Alben.

Den Anpfiff zum großen 6:0-Spiel gab das Publikum selbst. Punkt 20 Uhr ertönte zunächst in der Südkurve, später in der kompletten, gut gefüllten Messeparkhalle der Schlachtruf "Da simmer dabei! Dat is prima! Vi-va Colonia". Gefühlvoll über die linke Flanke

Rot-weiße Schals flatterten durch die Luft, gespannte Blicke richteten sich auf das Bühnen-Spielfeld als sie endlich einliefen, die sechs zum musikalischen Fußballbotschafter der Stadt Köln ernannten Spieler-Profis: "de Höhner". Auch ohne Rückennummern waren sie eindeutig zu erkennen: Henning Krautmacher, Hannes Schöner, Peter Werner, Janus Fröhlich, Ralf Rudnik und Jens Streifling positionierten sich an ihren Stammplätzen und legten gleich los. Der erste Schuss, direkt ein Volltreffer: "Wo mer sin es Kölle" - und Recht hatten sie, nicht nur musikalisch, auch fußballerisch gesehen: Es geht weder in Trier noch in Köln aufwärts. Aber die Solidarität reichte noch weiter: "Schön, dat du do bes", denn "Wenn nicht jetzt, wann dann". Die Fangemeinde dankte mit kollektivem Schunkeln und Mitsingen. Auch beim "Wunder von Bern" war der sonst zwölfte - bei der sechsköpfigen Band logischerweise siebte - Mann auf dem Platz mit von der Partie. Und spätestens als es hieß "Here we go" standen die Kölner Jungs mit "Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädche" nicht mehr alleine da. Alles in allem war es - egal, ob in der ersten oder zweiten Halbzeit - ein ausgeschunkeltes Spiel. Manchmal kamen die Treffer der Kölner über die linke, gefühlvollere Flanke wie mit "Zeiger an der Uhr" oder "Minsche wie mir". Aber auch Eck-Bälle aus der "De Rievkooche-buudebesitzer-sing-frau-ihre-Blues"-Richtung verfehlten kaum ihren Anspielpartner. Doch was wären solche Ballkünste ohne das klassische Party-Mittelfeld?! Natürlich durften die "Dicken Mädchen" nicht fehlen, man gilt ja schließlich als "echte Fründe", die auch so manche Zeit in der "Sansibar" verbringen. Nach der zweiten Halbzeit war im 6:0-Spiel allerdings noch lange nicht Schluss. Es ging "einfach was länger". Nicht nur Karnevalistisches

Nach dreistündiger Spielzeit jedoch pfiffen "de Höhner" das Spiel ab: Es sei Zeit für einen Trikottausch - allerdings hinter der Bühne. Die Fans ließen sie nur widerwillig gehen. Denn viele von ihnen waren begeistert. "Ich war angenehm überrascht", resümiert Steffi Steines aus Trier. "Sie haben auch andere, nicht karnevalistische Lieder gespielt." Auch Stephan Fox aus Trier fand das Spiel super: "Die ganze Performance war klasse." Am späten Abend noch stiegen "de Höhner" wieder in ihren Tourbus - mit einem weiteren 6:0 im Gepäck.

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