Futternot nach Feuersbrunst

TARFORST. Großbrand mit Folgen: In der Nacht zum Sonntag zerstörte ein Feuer die noch neue Lagerhalle des Reit- und Fahrvereins Trier auf dem Trimmelter Hof. Vernichtet wurde auch nahezu der gesamte Futtermittelvorrat für die Pferde. Obwohl die Ermittlungen der Polizei noch andauern, geht der Verein schon jetzt von Brandstiftung aus.

Die Halle hatte es in sich, als sie in Flammen aufging: Genau 468 Rundballen Heu mit einem Gewicht von je 380 Kilogramm lagerten in der stählernen Scheune auf dem Trimmelter Hof. An Brennmaterial mangelte es also nicht, doch nach dem Brand droht den rund 50 Pferden des Reit- und Fahrvereins Trier jetzt Futtermittelknappheit. "Die Halle war erst seit einer Woche gerappelt voll mit Heu", berichtete Vereinsvorsitzender Joachim Molz gestern unserer Zeitung: "Mit den Vorräten wären wir spielend über den Winter gekommen." Erst im September des vergangenen Jahres war die 36 Meter lange und zwölf Meter breite Halle errichtet worden. Landessportbund und Stadt hatten das Projekt unterstützt, das insgesamt 62 000 Euro kostete. "Dank der neuen Halle konnten wir In diesem Jahr erstmals große Futtervorräte komplett einkaufen", sagt Molz frustriert. Dass "wir jetzt fast wieder bei Null anfangen müssen", ärgert den Reitervereinschef. Schließlich sei gutes Heu im Sommer günstiger zu haben als im Spätherbst oder Winter."Die Halle war gut versichert"

Dass den Tieren jetzt die Hungersnot droht, ist indes nicht zu erwarten; auf "zwei bis drei Wochen" beziffert Molz die verbliebenen Vorräte in anderen Scheunen des Hofs. Doch dann wird's knapp. Deshalb bittet der Verein jetzt um Unterstützung. Man sei dankbar für jeden Tipp, wo um diese Zeit noch günstiges und gutes Heu zu bekommen sei, so Molz. Auch Spenden seien willkommen, wobei das Futtermittel von guter Qualität sein sollte. "Wir können nicht x-beliebiges Heu verfüttern, sonst bekommen die Pferde Koliken", bittet Molz um Verständnis. Heu mit einem "hohen Reinheitsgrad" lagerte bis unter die Decke der jetzt bis auf die Grundmauern nieder gebrannten Halle. Über die Brandursache gibt es noch keine Klarheit. Die Ermittlungen würden noch laufen, erklärte Polizeisprecherin Monika Peters gestern auf Anfrage. Brandstiftung sei nicht auszuschließen, doch sei es noch zu früh für ein Ermittlungsergebnis. Molz ist da weniger zurückhaltend: "Ich gehe fest von Brandstiftung aus", sagte der Vereinsvorsitzende am Montag dem Trierischen Volksfreund . Dafür spreche, dass das Feuer am Rand der Halle ausgebrochen sei und derart gepresstes Heu nicht so schnell Feuer fangen könne. Molz vermutet, dass auch Brandbeschleuniger zum Einsatz gekommen sind. Während die Ursache des Feuers noch unklar ist, scheint die Finanzierung des Schadens schon weitgehend geklärt zu sein. "Die Halle war gut versichert", so Molz, dem auch schon signalisiert wurde, dass die Versicherung für den Gebäudeschaden aufkommen wird. Kopfzerbrechen bereitet dem Verein jetzt die Beschaffung neuen Futters. Immerhin wurde Heu im Wert von rund 20 000 Euro vernichtet. "Wir möchten nicht die Hand aufhalten, sondern planen für die nächsten Wochen eine Vielzahl von Aktionen", kündigt Molz an. Ein Tag der offenen Tür sei ebenso vorgesehen wie Pony-Reiten. Und schon in acht Wochen soll die neue Lagerhalle stehen. Wer den Reit- und Fahrverein Trier unterstützen möchte, kann sich unter der Mobil-Rufnummer 0171-7300500 bei Joachim Molz melden.

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