Gags am laufenden Band

TRIER. Seit einem Jahr gibt es ihn nun, den Trierer "Comedy Slam". Zur großen Geburtstagsfeier lud der Palais e.V. am Samstag in die ehemalige Produktionshalle der Paulinus-Druckerei zum "1. Master Comedy Slam" ein. Mit dabei waren die bisherigen Sieger und Wegbereiter der erfolgreichen Veranstaltung.

Für die große Geburtstagsfeier wechselte das Comedy-Slam-Team zwar den Veranstaltungsort, aber gelacht wurde in der ehemaligen Druckereihalle genauso viel wie sonst in der Produktion am Stockplatz. Über 1000 Menschen füllten die ehemalige Druckerei in der Trierer Innenstadt. Neun Männer und eine Frau machten vier Stunden lang Witze, Gags und Reime, bis dann um 0.30 Uhr der Gewinner des ersten "Master Comedy Slam" feststand. Den mit 500 Euro dotierten und erstmals verliehenen "Constantin-Comedy-Preis" überreichte Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink an Matthias Seling. Bei einem Blick auf den Wohnort der Kandidaten für den "Constantin-Comedy-Preis" wurde das Vorurteil bestätigt, dass Köln angeblich die "Hauptstadt der Fröhlichkeit und des Humors" sein soll. Von den zehn Comedians kamen allein vier aus der rheinischen Metropole. Die zehn Kandidaten wurden in der Vorrunde in zwei Gruppen zu je fünf Personen aufgeteilt. Jeder Comedian hatte in der Vorrunde zehn Minuten Zeit, mit seinen Witzen das Publikum auf seine Seite zu ziehen. Dann waren die Zuschauer an der Reihe und konnten als Jury ihre Wertung abgeben. Die beiden Bestplatzierten jeder Gruppe qualifizierten sich für das Finale. Die Aufführungen der Komiker waren sehr unterschiedlich. Auf der Bühne standen sie in den Rollen eines betrunkenen Karnevalspräsidenten, Rhetorik-Trainers bis hin zu einem jugendlichen Hip-Hopper mit schwerer Goldkette. Über sich selbst und seine Herkunft zu scherzen, war eines der Hauptthemen an diesem Abend. So nahm die Wahl-Kölnerin Ramona Schukraft die bekannte Geselligkeit ihrer Mitbürger auf die Schippe und berichtete davon, dass sie ständig und überall in Köln von fremden Menschen angequatscht werde. Das Motto in dieser Stadt sei eben: "Kölner lassen keinen allein". Seine Landsleute nahm auch der Österreicher und spätere Sieger Matthias Seling aufs Korn. "Der Wiener ist nur glücklich, wenn er unglücklich ist", so lautete sein Fazit. Das Türkisch-Deutsche Verhältnis war dann Thema von Murat Topal aus Berlin. Vom Publikum ins Finale der besten Vier wurden so Matthias Seling, Murat Topal, Michael Schönen und Henning Schmidke gewählt. In der Endrunde hatten sie noch einmal fünf Minuten die Gelegenheit, das Publikum von sich zu überzeugen. Dann konnte Moderator und Organisator der Veranstaltung, Peter Stablo, den Preisträger des ersten "Constantin-Comedy-Preises", dotiert mit 500 Euro, verkünden. Der Preis, der nach dem Römischen Kaiser, der seinen Amtssitz in der Moselstadt hatte, benannt ist, stehe für über 2000 Jahre Humor in Trier, so Stablo. Die Zuschauer waren vom "1. Master Comedy Slam" begeistert, auch wenn so mancher Comedy-Fan die gemütliche Atmosphäre der Produktion am Stockplatz vermisste. "Es war gut organisiert, aber die Stimmung in der Produktion fand ich persönlich besser", so die Meinung von Anna Braunroth. Dort fand nach dem Wettbewerb noch die "After Show Party" statt.

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