Ganz schön nah am Original

Wie nah am Original sogenannte Cover-Bands sein können, demonstrierten am Samstagabend eindrucksvoll die beiden Formationen "Cannonball" und "Los Santanos" beim Saarburger "Summer-Night Openair" auf dem Boemundhof.

 Zu wenige, aber begeisterte Besucher genossen das „Saarburger Summer-Night Openair“ auf dem Boemundhof mit „Cannonball“ und „Los Santanos“. TV-Foto: Susanne Rendenbach

Zu wenige, aber begeisterte Besucher genossen das „Saarburger Summer-Night Openair“ auf dem Boemundhof mit „Cannonball“ und „Los Santanos“. TV-Foto: Susanne Rendenbach

Saarburg. (sw) Mit Konzert-Veranstaltungen in der Region ist es "so eine Sache" - besonders mit denen unter freiem Himmel. Was funktioniert und was floppt, scheint immer schwieriger im Voraus einzuschätzen zu sein. So mancher Konzertveranstalter weiß davon ein Lied zu singen.

Auch Thorsten Müller, Geschäftsführer der Trierer Firma "TM Eventservice", die in erster Linie im Bereich Veranstaltungs-Technik und weniger auf dem Feld der klassischen Konzert-Agentur zuhause ist, ist mit der Organisation des "Saarburger Summer-Night Openairs" durchaus ein Risiko eingegangen.

Zwei hochkarätige Bands hat er mit der belgisch/französisch besetzten "Supertramp"-Coverband "Cannonball" und den aus Dresden und Leipzig stammenden "Los Santanos", die die Musik ihres großen Vorbilds Carlos Santana interpretieren, nach Saarburg geholt. Trotzdem fanden nur etwa 250 Interessierte den Weg zum Boemundhof - beim jüngsten Mittwochskonzert des Saarburger Verkehrs- und Verschönerungsvereins mit dem Trio "Favari" an gleicher Stelle kamen immerhin 500 Zuhörer.

All denen, die sich "Cannonball" und "Los Santanos" haben entgehen lassen, kann man nur sagen: Sie haben etwas verpasst.

Selten sind Coverbands so nah am Original wie bei "Cannonball" und "Los Santanos", ohne dabei als bloßer Abklatsch der weltberühmten Vorbilder zu wirken.

Einen Ritt durch die Jahrzehnte währende Erfolgsgeschichte von "Supertramp" legten die seit 2000 gemeinsam tourenden "Cannonball"-Musiker mit Welthits wie "Lady", "You win I lose", "Take the long way home", "Logical song" oder dem von vielen sehnlich erwarteten "Breakfast in America" hin.

Verblüfft waren viele über die große Ähnlichkeit zwischen den Stimmen des Originals von Rick Davies und Roger Hodgson und denen von Sänger und Keyboarder Walter Prevoo und Sänger und Saxofonist Renaud Demoustier.

Südamerikanisches Sommer-Gefühl und gelöste Feier-Stimmung brachten die sechs Männer und eine Frau der Dresdner Formation "Los Santanos" auf den Boemundhof. Mit spürbarer Spielfreude, unglaublich viel Tempo, Enthusiasmus und Können interpretierte die 2001 gegründete Band um den charismatischen Sänger Alexander Slomka und Lead-Gitarristen Marcus Hetzel die größten Erfolge von Carlos Santana. Und so sang, wippte und tanzte das begeisterte Publikum zu Ohrwürmern wie "Corazon Espinado", "Samba Pa Ti", "Black Magic Woman" oder "Jingo". Gerade auch bei "Jingo" bekamen die Musiker Gelegenheit, bei ausgedehnten Soli zu beweisen, wie sehr sie ihre Instrumente beherrschen. Als Dank lockte das Publikum sie noch zu zwei Zugaben auf die Bühne, bevor um 0.30 Uhr auf dem Boemundhof die Lichter ausgingen.

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