Gebündelte Unterstützung für Frauen - Trierer Verein bietet Hilfe bei Gewalt und psychologische Beratung an

Trier · Drei Einrichtungen, die Frauen beim Weg aus der Gewalt helfen, sind künftig unter einem Dach vereint: Frauennotruf, Interventionsstelle und Internationaler Frauengarten sind in gemeinsame Räume in der Ostallee umgezogen.

 Vereinsvorsitzende Nicola Kürten (von links), Bürgermeisterin Angelika Birk sowie die Vereinsmitglider und Mitarbeiterinnen Frederike Koreny, Rita Keil, Steffi Meyer und Beate Hecker in den neuen Räumen. TV-Foto: Martin Recktenwald

Vereinsvorsitzende Nicola Kürten (von links), Bürgermeisterin Angelika Birk sowie die Vereinsmitglider und Mitarbeiterinnen Frederike Koreny, Rita Keil, Steffi Meyer und Beate Hecker in den neuen Räumen. TV-Foto: Martin Recktenwald

Foto: Martin Recktenwald (ten) ("TV-Upload Recktenwald"

Trier. Schon seit einigen Monaten sind die Mitarbeiterinnen bereits in der Ostallee 27 aktiv, nach Umzugsstress und Einarbeitungsphase fanden sie nun Gelegenheit für eine Einweihungsfeier. Zahlreiche Gäste von Justiz, Polizei, Beratungsstellen und sozialen Einrichtungen aus Trier folgten der Einladung des Vereins "SIE" (Solidarität, Intervention, Engagement), dem Träger der Frauenhilfe-Angebote.

Begonnen hatte die Arbeit 1992 mit dem Frauennotruf, der in der Deutschherrenstraße untergebracht war. Gemäß dem Motto "Auswege beginnen im Kopf" bietet der Notruf Frauen die Möglichkeit, über Gewalterfahrungen zu sprechen, und berät bei der Suche nach Lösungen. "Seit den Anfängen wurde personell und organisatorisch erheblich aufgestockt", berichtete Nicola Kürten, Vereinsvorsitzende von SIE. So kam 2004 die Interventionsstelle hinzu, die inzwischen wie der Notruf mit zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen mit jeweils einer halben Stelle besetzt ist. Die Aufgabe dieser zweiten Einrichtung ist die Krisenintervention, beispielweise erste psychologische Beratung unmittelbar nach einer Gewaltsituation. Die Polizei arbeitet bei Fällen von häuslicher Gewalt eng mit der Interventionsstelle zusammen, stellt die Kontaktdaten betroffenen Frauen zur Verfügung.

Der Internationale Frauengarten ist die jüngste der drei Einrichtungen. Das Integrationsprojekt für Migrantinnen wurde 2005 in Ehrang gegründet: Als Pächterin kann hier jede in Eigenverantwortung ein kleines Gartenabteil betreuen oder auf den Gemeinschaftsflächen mithelfen.

"Nach über 20 Jahren haben Sie nun einen Standort gefunden, der angemessen ist", freute sich Bürgermeisterin Angelika Birk über die neuen Räume. Gerne leiste auch die Stadt Trier einen Beitrag zur Finanzierung dieser Angebote, es sei wichtig, dass man als Frau für diese Tätigkeit nicht auch noch Geld selbst mitbringen müsse. "Trotz vieler Erfolge wissen wir, dass ihre Arbeit nach wie vor notwendig ist", meinte Birk. Das gelte gerade mit Blick auf die derzeitige Flüchtlingsbewegung: Es kämen viele neue Frauen zu uns, die bereits Gewalt erfahren hätten oder diese immer noch erleiden. ten

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