Trier. Liebevoll gezeichnet sind die Helden von Sven Nordquists Kinderbüchern, der schusselige alte Herr Pettersson und sein vorwitziger Kater Findus. Genauso liebevoll haben sie Regisseur Florian Burg und die Darsteller Bruno Plum (Pettersson), Elke Reiter (Findus) und Stephan Vanecek (Gustavsson, Stier) zum Leben erweckt. Nicht nur, dass die Schauspieler die äußerlichen Merkmale der Bilderbuchfiguren - dank der Kostüme von Ulli Kremer und einem eigens gezüchteten Bart - perfekt wiedergeben, sie treffen vor allem die Charaktere und den besonderen Esprit der Geschichte. Pettersson und Findus, die einsam in einem roten Holzhäuschen in Schweden leben (vom Bürgerservice in ein sehr schönes buntes Bühnenbild umgesetzt) wollen zum dritten Mal im Jahr den Geburtstag des Katers feiern. Zur Herstellung des Geburtstagskuchens fehlt jedoch Mehl. Pettersson will ins Dorf, um einzukaufen, aber der Reifen seines Fahrrads ist platt. Um an Flickzeug zu kommen, müssen er und Findus eine Leiter stibitzen, an der ein Stier ruht, damit die Angel im Schuppen holen, um schließlich den Werkstattschlüssel aus dem Brunnen fischen zu können. Bruno Plum und Elke Reiter verkörpern mit viel Witz zwei Helden, die mit ihren Schwächen Vergesslichkeit, Umständlichkeit, Ungeduld und Vorwitz Identifikationsmöglichkeiten bieten, sich ergänzen und dadurch stark sind. Helden, die allen Widrigkeiten zum Trotz ihr Ziel beharrlich im Auge behalten, es mit Gemeinsinn und viel Kreativität schließlich erreichen. Auch um den Preis, dass ihr ganz eigener Weg von der Öffentlichkeit, repräsentiert von Nachbar Gustavsson, als skurril verkannt wird. All das ist in flüssiges, leichtfüßiges Spiel mit lustigen Gesangseinlagen und Slapstick-Elementen verpackt, die auch die Kleinsten zum Lachen reizen, aber nie zu albern wirken. Kindgerecht weil liebenswürdig werden auch die spannenden Teile der Geschichte transportiert. Im Tanz endet zum Beispiel Findus' Stierkampf mit Vorhang und Kochtopfhelm in Zeitlupe zu "La Paloma". Elke Reiter lässt ein großes Repertoire an clownesken Fähigkeiten spielen, von kessen Sprüngen über witzige Mimik bis zur Jonglage-Einlage. Bruno Plum, der sonst eigene Theater- und Rezitationsprogramme gestaltet und als der Regie unterworfener Darsteller Neuland betreten hat, mimt seine Figur mit hundertprozentiger Authentizität. Und einen besonderen Charmebonus hat Stephan Vanecek in seiner Rolle als gutmütiger Stier auf Plateausohlen.Das vom Max-Tuch Theater in Zusammenarbeit mit der Petrispark GmbH produzierte Vergnügen ist vom 26. bis 30. Mai täglich um 11 Uhr und am Samstag 31. Mai und Sonntag 1. Juni um 15 Uhr im Lotto-Forum zu sehen. Karten gibt es im Vorverkauf an allen bekannten Stellen und unter www.ticket-regional.de.