Gefährliches Pflaster

Nachdem eine Schülerin unterhalb der Kürenzer Grundschule schwer gestürzt ist, machen sich Eltern für einen sicheren Schulweg stark. Stein des Anstoßes: Die marode Stolperstrecke in der Soterstraße. Doch auch wenn sich der Ortsbeirat in seiner nächsten Sitzung mit der Problematik befasst - eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht.

Trier-Kürenz. Schulschluss: Die Erstklässler der Grundschule in Kürenz stürmen vom Schulhof auf die Soterstraße. Sarah Reger rennt mit ihren Freundinnen die steile Straße hinab. Mit dem Fuß bleibt sie an einem der herausstehenden Pflastersteine hängen, knickt um, stürzt und überschlägt sich mehrmals mit ihrem Schulranzen. Blut läuft der damals Sechsjährigen aus Nase und Mund. Im Krankenhaus werden eine schwere Gehirnerschütterung und Verdacht auf Nasenbeinbruch diagnostiziert. Ihren siebten Geburtstag zwei Tage später muss das Mädchen im Bett verbringen."Da sind schon viele gestürzt", sagt Sarahs Mutter, Nicole Reger, und zeigt auf das unebene Kopfsteinpflaster auf der Gefällstrecke unterhalb der Schule. Die Steine stehen schräg - wegen der Pferde-Fuhrwerke, die früher hier verkehrten. Heute sind viele Steine zerborsten, einige fehlen. In der Straßenmitte haben sie sich gehoben, klaffen große Lücken. Schnell kann sich hier ein Kinderfuß verfangen.Straßen-Neubau nicht vor 2012 realisierbar

"Bei Nässe besteht Rutschgefahr", ergänzt Sabine Schwan, Mutter eines Erstklässlers. Den fehlenden Gehweg bemängelt Schulleiterin Petra Hahn: "Besonders gefährlich ist es, wenn Autos fahren." Sie appelliert an die Eltern, ihre Kinder nicht bis ans Schultor zu bringen.Nicole Reger ergreift nun die Initiative. In der letzten Sitzung des Ortsbeirats hat sie das Thema angesprochen. Daraufhin lud Ortsvorsteher Karl Lübeck (UBM) Vertreter des städtischen Tiefbauamts zum Ortstermin. Diese waren sich einig: Eine einfache Lösung gibt es nicht. "Wir haben das Pflaster schon öfter ausgebessert", berichtet Clemens Schwickerath von der Straßenunterhaltung. "Das müsste komplett raus und nivelliert werden", ergänzt er. Doch ein Straßen-Neubau wäre laut Tiefbauamtsleiter Martin Bismor nicht vor 2012 realisierbar. Um die Situation kurzfristig zu entschärfen, sollen die kaputten Pflastersteine jetzt ausgebessert werden.Sicherer wären ein Gehweg entlang des Schulgeländes oder ein neuer Ausgang zur Straße "Zum Schlosspark", sind sich die Experten einig. In seiner nächsten Sitzung wird sich der Ortsbeirat zusammen mit Vertretern des Tiefbauamts und des Amts für Gebäudewirtschaft vor Ort ein Bild machen und der Verwaltung den Auftrag geben, mögliche Alternativen zu prüfen.

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