"Gegen Gewalt und Rechtsextremismus"

TRIER. Die "braune Gefahr" tritt an den Trierer Schulen immer wieder in Erscheinung, wenn auch häufig nur unterschwellig. In der Zeit vom 17. bis 21. Oktober findet die Themenwoche zu Gewalt und Rechtsextremismus an den Trierern Hauptschulen statt.

Seit Anfang dieses Jahres werden Themen und Programm von Schülern und Lehrern erarbeitet. Der Kriminalpräventive Rat, Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus, begleitet diese Aktionen. Die Hauptschulen haben zur Themenwoche ein Programm mit unterschiedlichen Facetten entworfen. Damit begonnen wurde bereits im Januar diesen Jahres. Das Themenspektrum reicht von der Deeskalation von Gewalt bis zur Aufarbeitung von geschichtlichen Hintergründen des Nationalsozialismus. Am Mittwoch, 19. Oktober, findet vormittags auf dem Kornmarkt ein Basar statt, und der Kriminalpräventive Rat - Arbeitskreis für Rechtsextremismus eröffnet einen Informationsstand, während die Band der Cusanus-Hauptschule für den musikalischen Rahmen sorgt. Weiterhin hat die Cusanus-Hauptschule in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Kommunikationsdesign der Fachhochschule Trier eine Installation "Raum ohne Worte" entworfen. Diese Installation zeigt eine "Verfremdung von Steinen und Stöcken als Symbole brachialer Gewalt zu Kunstobjekten und Rauminstallation", so die Erklärung. Die Installation wird vom 17. bis 21. Oktober in der Cusanus-Schule gezeigt. Verschiedene Projekte der Themenwoche werden von Kriminalkommissaren des Polizeipräsidiums Trier und Bewährungshelfern des Landgerichts Trier begleitet. Dem Trierer Polizeipräsidenten Manfred Bitter ist die von den Trierer Hauptschulen entworfene Themenwoche ein persönliches Anliegen. Bitter: "Seit 2002 begleiten wir vom Kriminalpräventiven Rat - Arbeitskreis Rechtsextremismus jährlich solche Veranstaltungswochen. Nach den Gymnasien lag 2003 die Gestaltung bei den berufsbildenden Schulen, 2004 bei den Realschulen und in diesem Jahr bei den Hauptschulen." Bitter verdeutlicht, dass der Tatbestand "Rechtsextremismus" allein noch nicht ausreicht, um diese schulischen Projekte zu begleiten. "Wir haben den Tatbestand ‚Gewalt' mit aufgenommen, weil sich eine deutliche Tendenz zu mehr Gewaltbereitschaft in den Schulen abzeichnet. Und die Ergebnisse zeigen, dass das richtig war", sagt der Polizeipräsident. Der Leiter der Polizeiinspektion Trier, Wolfgang Willems, betont den Präventivcharakter dieser Arbeit: "Solange keine strafrechtlichen Tatbestände vorliegen, können wir nicht eingreifen. Daher kommt der Prävention ein hoher Stellenwert zu." Hier die wichtigsten Veranstaltungen aus dem Programm aller acht beteiligten Hauptschulen (nähere Information in Klammer: Schule, Ansprechpartner und Telefon-Nummer): Deeskalation: "Sport als Mittel zur Gewaltprävention" (Cusanus-Hauptschule, Alfred Gelz, 0651/35110). Presseauswertung: "Gewaltdarstellungen in Tageszeitungen" (Pestalozzi-Hauptschule, Markus Lehnert, 0651/49250). Vortragsveranstaltung: "Rechtsextremismus" und "Rechte Gewalt" (Privatschule St. Maximin Trier, Guido Müller, 0651/147550). Unterrichtsgespräch zum Thema "Gewaltdefinition" und "Umgang mit Gewalt" (Pestalozzi-Schule, Markus Lehnert, 0651/ 49250). "Psycho-Kick" - Reflexives Interaktionsspiel für Jugendliche und Erwachsene (Hauptschule Trier-Ehrang, Hans-Richard Günther, 0651/9679862). Plakatgestaltung zum Thema "Gewalt", Vortrag zur Gewaltprävention sowie eine Textanalyse von Gedichten aus der NS-Zeit (Kurfürst-Balduin-Hauptschule, Peter Riedel, 0651/820394) Stärkung von Selbstwertgefühlen, Streitschlichtung: Rollenspiele, Bild- und Wortcollagen zum Thema "Gewalt" (Theodor-Heuss-Hauptschule, Clementine Lonquich, 0651/22130). "Gewalt im Dritten Reich" - Versuch der Verarbeitung in Zusammenarbeit mit dem KZ Hinzert (Grund- und Hauptschule Trier-Zewen, Günter Hagelauer, 0651/85776).

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