Gegen Kindersoldaten, für fairen Handel

Der Trierische Volksfreund hat vier Schülern aus der Region die Teilnahme am nationalen Kindergipfel ermöglicht. Und das Quartett kam mit vielen neuen Erfahrungen und positiven Erlebnissen zurück.

 Sie waren begeistert vom Kindergipfel in Marburg: Der TV hatte Leonie Waschbüsch, Lena Werner, Yannick Naegelen und Rafael Elter (von links) die Teilnahme ermöglicht. Foto: Sebastian Suk

Sie waren begeistert vom Kindergipfel in Marburg: Der TV hatte Leonie Waschbüsch, Lena Werner, Yannick Naegelen und Rafael Elter (von links) die Teilnahme ermöglicht. Foto: Sebastian Suk

Marburg/Trier. Viele Workshops, ein Zukunftsvertrag, beste Stimmung und viele neue Bekannte: Die rund 100 Schüler aus ganz Deutschland, die am Kindergipfel in Marburg teilnahmen, haben einiges erreicht. Auch die vier Schüler, denen der TV den Aufenthalt finanzierte, waren am Zukunftsvertrag des Kindergipfels beteiligt. Dessen Kernforderungen: Deutsche Waffen dürfen nicht in die Hände von Kindersoldaten in den Entwicklungsländern gelangen, Höchstpreise für Medikamente in Entwicklungsländern, um die Gesundheitsversorgung für arme Menschen zu verbessern, sowie eine flächendeckende Einführung von fair gehandelten Produkten in deutschen Rathäusern, Parlamenten und Verwaltungen.

Mehr oder weniger überzeugt von den Politikern



Zuvor hatten die Teilnehmer des Kindergipfels, veranstaltet von der Naturfreundejugend Deutschland, in acht Workshops Themen von Klimawandel über Gesundheit bis zu Kinderarbeit behandelt.



Die vier "TV-Teilnehmer" schildern ihre Erfahrungen:

Rafael Elter (15), Neuntklässler vom Max-Planck-Gymnasium Trier: "Am Kindergipfel hat mir am besten das Arbeiten im Workshop und das Diskutieren mit den Politikern gefallen. Ich war im Workshop ‚Big Brother is watching you.' Das war sehr interessant, da wir auch mit einem Experten sprechen konnten. Die Stimmung war sehr gut. Ich habe gelernt, dass ich in sozialen Netzwerken extrem vorsichtig sein muss. Bei der Podiumsdiskussion hatte ich den Eindruck, dass unsere Forderungen ernst genommen wurden. Ob die Politiker sich jetzt für unsere Ziele einsetzen, werden wir ja dann sehen."

Yannick Naegelen (14), Neuntklässler am Max-Planck-Gymnasium Trier: "Am besten fand ich die Diskussion mit den Politikern über den Zukunftsvertrag. Ich habe am Workshop ‚Wenn die Welt baden geht' (Klimawandel) teilgenommen. Die Stimmung war fantastisch. Ich habe erkannt, dass Jugendliche die Möglichkeit haben, in der Politik mitzumachen, wenn sie sich an Aktionen wie diesen beteiligen. Außerdem habe ich Interessantes im Zusammenhang mit Klimawandel erfahren. Ich denke, dass unsere Forderungen durchaus ernst genommen werden, davon haben die anwesenden Erwachsenen mich überzeugt."

Leonie Waschbüsch (14), Neuntklässlerin am Angela-Merici-Gymnasium Trier: "Besonders gut hat mir die Stadt Marburg gefallen, daneben das Diskutieren in den Workshops und das Museum Anatomicum. Ich habe den Workshop Klimawandel besucht, allerdings hatte man beim ‚Markt der Möglichkeiten' auch die Gelegenheit, sich die anderen Workshops anzuschauen. Die Stimmung war recht locker, nur manche Betreuer waren sehr streng. Vor allem habe ich gelernt, dass jeder etwas bewirken kann und dass es wichtig ist, erst mal bei sich selbst anzufangen, um etwas zu verändern! Teilweise hatte ich den Eindruck, dass einige Politiker sich nicht mit unseren Forderungen auseinandersetzen werden."

Lena Werner (15), Neuntklässlerin am Peter-Wust-Gymnasium Wittlich: "Mir hat gut gefallen, dass wir in Gruppen unsere Forderungen und Selbstverpflichtungen ausgearbeitet haben. Ich habe an dem Workshop ‚Wenn die Welt baden geht' teilgenommen. Die Stimmung war überall ausgelassen und gut. Ich werde in Zukunft mehr auf den Umweltschutz achten und weniger Rindfleisch essen, Energie-Sparlampen benutzen und weniger Strom verbrauchen. Manche der Politiker nahmen die Forderungen der Kinder meiner Meinung nach wahr, doch nicht alle."

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