Gegen Rotstift-Kurs

TRIER. (rm.) Der neue Stadtbus-Fahrplan ab 4. September und die geplante Beteiligung eines privaten Partners am Verkehrsbetrieb der Stadtwerke (Trierischer Volksfreund vom 13. Juni) stoßen auf Kritik der Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.

Neben "einigen nachvollziehbaren Änderungen" wie der Einstellung der Trier-Tour sehen die Grünen im Ausdünnen der Linie 8 (Mariahof-Ehrang/Quint) einen Schritt in die falsche Richtung. Dieser "Rotstiftkurs" entspreche keiner zukunftsfähigen und nachhaltigen Verkehrspolitik und sei von ihnen nicht mitbeschlossen worden, betonen die grünen Stadtwerke-Aufsichtsratsmitglieder Lydia Hepke und Gerd Dahm. So sei keine deutliche Fahrgaststeigerung zu erreichen. Das Kostenargument halten die Grünen für nicht zwingend: Das Verkehrsbetriebs-Defizit von 3,2 Millionen Euro stelle gegenüber den Vorjahren eine Verbesserung dar. Eine weitere Verschlechterung des Angebots erwarten die Grünen vom geplanten Teilverkauf des Verkehrsbetriebs. Gerd Dahm: "Neben dem Verlust politischen Einflusses wird es eine noch stärkere Kosten-Orientierung geben, wenn der Private im Boot sitzt. Dann droht Qualitätsverlust durch zu erwartende Niedriglöhne für Busfahrer." Zudem befürchten die Grünen, dass defizitäre Linien in Frage gestellt werden. "Die Stadt müsste dann solche Linien beauftragen und bezahlen. Dies wäre eine freiwillige Leistung", so Dahm abschließend.

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