Gegen das Vergessen

Noch bis zum 5. Oktober läuft in der Basilika die Ausstellung zur Geschichte Anne Franks. Am Dienstag, 7. Oktober, wird im Kurfürstlichen Palais die Ausstellung "Die andere Seite der Welt" eröffnet. Sie ist von der Jugendbegegnungsstätte Auschwitz zu deren 20-jährigem Bestehen als Dokumentation der Aufarbeitungs-Arbeit entstanden.

 Zeichen für den Frieden: ADD-Präsident Josef Peter Mertes stellt die Ausstellung „Die andere Seite der Welt” vor. TV-Foto: Cordula Fischer

Zeichen für den Frieden: ADD-Präsident Josef Peter Mertes stellt die Ausstellung „Die andere Seite der Welt” vor. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. In Trier wird an Gräuel der Geschichte erinnert und gemahnt, nicht die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen: Seit dem 10. September gibt die Schau "Anne Frank - eine Geschichte für heute" Einblick in das Leben eines jüdischen Mädchens und ihre Erlebnisse während des Dritten Reiches. Anne Franks Tagebuch-Aufzeichnungen enden am 1. August 1944, wenige Tage vor ihrer Verhaftung und Deportation. Sie hat das Konzen-trationslager wie Millionen anderer Menschen nicht überlebt. Überlebende der Mord-Maschinerie und ihre Begegnung mit jungen Menschen, zwei Generationen nach dem Krieg - das dokumentiert die Ausstellung "Die andere Seite der Welt" mit dem Untertitel "Von Angesicht zu Angesicht - Begegnungen" in gegenübergestellten Porträt-Aufnahmen mit verbindenden Zitaten, die ab dem 7. Oktober (Eröffnung um 18.30 Uhr) in der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) zu sehen sein wird. Entwickelt wurde das Konzept von der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz, gegründet im Dezember 1986, zu deren 20-jährigem Bestehen 2006. Erinnerung und Gedenken. Begegnung, Dialog und Völkerverständigung, historisch-politische Bildung sowie Sozialisation und Persönlichkeitsentwicklung sind die Grundsatzziele der Einrichtung. Dass die Ausstellung, die bereits in vielen Städten Deutschlands und Ländern Europas gezeigt wurde, nun auch nach Trier kommt, ist Ergebnis der Beziehungen, die die Schulaufsicht der ADD Trier zum Bildungskuratorium der Wojwodschaft Malapolska (Kleinpolen; umfasst drei kreisfreie Städte und 19 Landkreise) in Krakau unterhält. Während einer Delegationsreise nach Krakau besichtigte ADD-Präsident Josef Peter Mertes die Gedenkstätte des KZ Auschwitz, die mit "außerordentlich bedrückender Stimmung" auf ihn gewirkt habe. Der anschließende Besuch der Jugendbegegnungsstätte und die Atmosphäre des Hauses habe der Delegation das Gefühl gegeben, dass dort "außergewöhnliche Arbeit geleistet wird - im Sinne einer Erziehung junger Menschen im Geiste der Brüderlichkeit, des gegenseitigen Verständnisses, der Demokratie. Die Ausstellungseröffnung findet im Rokokosaal statt, bei der unter anderem der Direktor der Jugendbegegnungsstätte, Leszek Szuster, sprechen wird. Teil der Veranstaltung ist ein Konzert dreier international renommierter Künstler, die der Jazzclub EuroCore präsentiert: Sara Bloom (Gesang), Knut Rössler (Saxofon) und Johannes Vogt (Gitarre) spielen "Lieder gegen den Nationalsozialismus". Es sind vor allem auch Schulklassen eingeladen, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

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