Gegen die "innere Kündigung"

Während seines Studiums engagierte er sich für Kinder und Jugendliche. Später half der Pädagoge Frank Baschab, Trierer Einrichtungen (wie die "Wohnungsgenossenschaft am Beutelweg") aus der Taufe zu heben. Als Organisationsberater liegt ihm die Arbeits-, Streit- und Lebenskultur von Betrieben am Herzen.

 „Am Herrenbrünnchen“ fühlen sie sich sehr wohl: Die Pädagogen Anna Werner und Frank Baschab leben mit ihren Kindern Yola und Frederik in Trier-Heiligkreuz und wollen gar nicht mehr weg. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

„Am Herrenbrünnchen“ fühlen sie sich sehr wohl: Die Pädagogen Anna Werner und Frank Baschab leben mit ihren Kindern Yola und Frederik in Trier-Heiligkreuz und wollen gar nicht mehr weg. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Trier-Heiligkreuz. (QO) Frank Baschab hat sich einen Traum erfüllt: "Derzeit habe ich Einsätze in Nepal, es ist fantastisch, dort zu arbeiten. Ich habe immer in die Welt reisen wollen." Der Diplom-Pädagoge und Geschäftsführer einer Beratungsfirma kooperiert dort mit einem Entwicklungshilfeträger in Sachen Bergschutz und Renaturierung.Geboren im saarländischen Neunkirchen und aufgewachsen in Hermeskeil kam Frank Baschab 1984 zum Studium der Pädagogik mit Schwerpunkt Sozialpädagogik und Sozialarbeit nach Trier. Dort knüpfte er schnell vielfältige Kontakte und wurde in Trierer Vereinen und Initiativen aktiv. So machte er beim Verein "Mobile Spielaktion" mit und engagierte sich im "Verein für Jugendfreizeiten". "Dort war ich Jugendwart und habe Betreuer ausgebildet. Außerdem war ich bei beiden Vereinen lange Jahre im Vorstand", sagt er. "Das war eine wahnsinnig schöne Zeit, ich habe viel über Kinder und über Gruppendynamik gelernt."Gemeinsam mit anderen Studenten baute Frank Baschab die Selbsthilfe-Kontaktstelle "Sekis" auf: "Das war eine Initiative der Uni von Professor Heinz Ries." Über diesen sei er auch ins Bürgerhaus Trier-Nord gelangt und habe dort beim Aufbau der "Wohnungsgenossenschaft am Beutelweg" mitgewirkt.Damals lernte er den heutigen Oberbürgermeister Klaus Jensen kennen, berichtet der Pädagoge: "Er machte gemeinsam mit Peter Kappenstein die Projektbetreuung; wir wurden Freunde." Als ehrenamtliches Vorstandsmitglied ist Frank Baschab heute in der "Klaus Jensen-Stiftung für Versöhnung und Konfliktbehandlung" aktiv.Neben seiner Tätigkeit bei der Beratungsfirma "Concepta-Team Consulting" gründete Frank Baschab eine eigene Firma und besuchte Fortbildungen in den Bereichen Gruppenkommunikation, Organisationsberatung und Personalentwicklung. Ein Anliegen sei es ihm, die Kommunikation in Firmen zu verbessern, betont er: "Die Kultur einer Organisation spielt eine große Rolle bei der Frage, ob sie langfristig überlebensfähig ist." Frauen können besser organisieren als Männer

Viele Arbeitnehmer beklagten sich über eine schlechte Kommunikation mit den Führungskräften und hätten innerlich bereits gekündigt. In Asien etwa seien die Strukturen streng hierarchisch, "aber die Menschen sind dort gelassener". Gleichzeitig ist Baschab überzeugt: "Frauen können besser organisieren und unter Stress agieren als Männer; in Sachen Kompetenz, Persönlichkeit und Charisma stehen sie ihnen in nichts nach."Mit seiner Partnerin, der Pädagogin und Musiktherapeutin Anna Werner, teilt Frank Baschab, der ursprünglich Orgelbauer werden wollte, die Liebe zur Musik: "Wir musizieren und singen gern gemeinsam; ich spiele am liebsten Gitarre, sie unter anderem Saxofon." Auch die Kinder, die vierjährige Yola und der einjährige Frederik, hätten bereits Zugang zu Instrumenten wie Glockenspiel und Trommeln gefunden. Die Familie lebt in Heiligkreuz ,Am Herrenbrünnchen', wo sie sich sehr wohl fühlt: "Wir würden nicht wegziehen wollen", sagt Baschab. "Die Lebensqualität hier ist enorm!"

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