Gehörlose und Seelsorge

TRIER. (red) Gehörlose Menschen haben eine eigenständige Spiritualität. Das hat die selbst gehörlose Ordensschwester Maureen Langton (63) aus Chicago/Illinois bei einem Besuch in Trier betont.

Schwester Maureen leitet in den USA seit zehn Jahren einen Ausbildungsgang für gehörlose Erwachsene, die nach Abschluss der Ausbildung in der Seelsorge eingesetzt werden. Nach Aussage von Schwester Maureen ist in den USA die Beteiligung gehörloser Menschen an der Seelsorge selbstverständlich. In Deutschland sei es dagegen eher die Ausnahme. Hier sieht Schwester Maureen Entwicklungsmöglichkeiten. Schwester Maureen, die zuvor in Ludwigshafen bei der Fachtagung "Gibt es eine eigenständige Spiritualität gehörloser Menschen?" referierte, war bis zum 18. Februar in der Gehörlosengemeinde des Bistums Trier zu Gast. Seit der Studienreise der Trierer Gemeinde nach Chicago vor zwei Jahren besteht ein intensiver Kontakt zwischen Trier und den USA. Schwester Maureen besuchte die Gottesdienste und Versammlungen der Gemeinde in Trier, Saarbrücken und Koblenz. Sie informierte sich über das Bildungswesen an der Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule in Trier, am Berufsbildungswerk Neuwied und an der Gehörlosenschule in Neuwied. Außerdem lernte sie bei einem Gebärdenchortreffen der Gehörlosengemeinden aus Trier, Frankfurt und Aachen die gehörlose Pfadfindergruppe "Tricolor" kennen. Durch die Besuche und die persönlichen Kontakte soll nach Aussage von Ralf Schmitz, Pfarrer der Gehörlosengemeinde des Bistums, die Verbindung zwischen Chicago und Trier verstärkt werden.

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