Gelegenheit zum Dialog

TRIER. Langsam neigt sich das Kalenderjahr dem Ende zu. Das Schuljahr hingegen ist noch jung - "eine gute Gelegenheit, den Dialog zwischen Kirche und Schule zu intensivieren", meint Paul Krachen, Leiter des Evangelischen Schulreferates im Kirchenkreis Trier.

Inzwischen ist es fast schon Tradition: Zu Beginn des neuen Schuljahres bitten das Evangelische Schulreferat und der Kirchenkreis Trier Schulleiter, Lehrer, sowie Eltern zum Dialog. Ort des Geschehens ist das ehrwürdige Gemäuer der Konstantin-Basilika. "Die Wiederaufnahme des Lehrbetriebes nach den Sommerferien nehmen wir zum Anlass, das Gespräch mit den Menschen im Umfeld der Schule zu suchen", sagt Vanessa Kluge vom Öffentlichkeitsreferat des Kirchenkreises. Ziel sei es, alte Bande zu festigen und neue zu knüpfen. Auch in diesem Jahr fand der "Neujahrsempfang" im feierlichen Rahmen statt. Rund 150 Gäste, darunter zahlreiche aus dem kirchlichen Bereich, wie Superintendent Christoph Pistorius und Harald Bewersdorff, Oberkirchenrat und zuständig für Erziehung und Bildung bei der Evangelischen Landeskirche im Rheinland, waren gekommen. Im Mittelpunkt stand ein Festvortrag von Martin Hecht. Im Jahr 1964 geboren, lebt er als freier Schriftsteller und Publizist in Mainz. Der Buchautor schreibt regelmäßig für überregionale Titel wie die Frankfurter Rundschau und die Süddeutsche Zeitung. Gegenstand des Vortrags waren Auszüge aus Hechts Buch "Das große Jagen". Thema des Werkes ist die Macht des Prestiges in der Erfolgsgesellschaft. Mit viel Ironie philosophiert der Autor darin über die teils banalen Auswüchse einer nach Erfolg strebenden Gesellschaft. Hauptsächlich vom äußeren Bild und dessen Wirkung auf andere versprächen sich die Menschen. Zur Untermalung der oftmals übertriebenen Selbstdarstellung schmücke sich der eine oder andere mit teils skurril anmutenden "Prestigeobjekten" - "auch vor der Instrumentalisierung der eigenen Ehefrau schreckt man nicht zurück", so Hecht. Im Anschluss an den offiziellen Teil des "Neujahrsempfangs" in der Basilika hatten die Gäste reichlich Gelegenheit, das Gehörte zu diskutieren.

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