Gelenke schonen wie die Finnen

TRIER. Joggen wie auf Waldboden: Auf der 700 Meter langen "Volvo-Finnenbahn" können bei der Landesgartenschau auch Anfänger gelenkschonend Sport treiben. Mit der Anlage will die Betreibergesellschaft junge Besucher anlocken.

 Joggen wie auf Waldboden: Leichtathlet Marc Kowalinski, Klaus Klären, Geschäftsführer der Sportakademie, Roman Schleimer, Geschäftsführer der LGS GmbH, Udo Genné von Volvo, Sportdezernent Georg Bernarding und Wolfgang Rommel von der LGS GmbH (v.l.) prüfen den Boden des Muster-Teilstücks der Finnenbahn.Foto: Wolfgang Lenders

Joggen wie auf Waldboden: Leichtathlet Marc Kowalinski, Klaus Klären, Geschäftsführer der Sportakademie, Roman Schleimer, Geschäftsführer der LGS GmbH, Udo Genné von Volvo, Sportdezernent Georg Bernarding und Wolfgang Rommel von der LGS GmbH (v.l.) prüfen den Boden des Muster-Teilstücks der Finnenbahn.Foto: Wolfgang Lenders

Finnland als Vorbild: Nicht nur in der Schule, auch im Gesundheitsbereich kann das nordische Land den Mitteleuropäern einiges vormachen. "Bereits in den 70er Jahren haben die Finnen erkannt, dass es gesund ist, nicht auf Asphalt zu laufen", erklärte Wolfgang Rommel, bei der Landesgartenschau (LGS) Trier 2004 GmbH zuständig für Öffentlichkeitsarbeit. Sie bauten eine Laufbahn aus Holzschnitzeln, die den Untergrund im Wald nachempfinden soll. Entlang des Panoramawegs auf dem Petrisberg entsteht für die Gartenausstellung eine 700 Meter lange Finnenbahn. Auf einen Unterbau aus Lava wird eine Schicht aus weichen Spezial-Holzschnitzeln aufgebracht. Die Bahn wird die erste derartige Anlage in der Region sein. "Finnenbahnen in anderen Städten werden sehr intensiv genutzt", berichtete Klaus Klären, Geschäftsführer der Europäischen Akademie des Rheinland-Pfälzischen Sports in Trier. Während der Landesgartenschau will die Sportakademie Veranstaltungen wie Lauftreffs auf der Bahn organisieren. Im Rahmen seiner Diplom-Arbeit hat sich der zukünftige Landschaftsarchitekt Florian Dahlke aus Hamburg ausführlich mit dem Thema Finnenbahnen beschäftigt. Der weiche Boden aus Holzschnitzeln dämpft die Schläge beim Auftreten und schont so Füße und Rücken. Die leichte Unebenheit zwingt die Fußgelenke zu dauerndem Arbeiten. "Das ist ja fast wie Aqua-Jogging", sagte der Trierer Sportdezernent Georg Bernarding spontan, als er das gerade fertiggestellte Muster-Teilstück der Bahn betrat. Er betonte, dass die Landesgartenschau durch die Finnenbahn für Menschen attraktiv wird, die Sport als besonderen Teil ihres Lebens sehen. Möglich geworden ist die mit 30 000 Euro veranschlagte Finnenbahn durch die Unterstützung der Firma Volvo. Sie wird unter anderem die Baumaschinen für die Fertigstellung der Anlage kostenlos zur Verfügung stellen. "Das Bauunternehmen wird uns mitteilen, welche Maschinen es benötigt", sagte Udo Genné von Volvo in Konz. "Unsere Baumaschinen sind umweltfreundlich, es besteht also nicht die Gefahr, dass das Erdreich auf irgendeine Art verunreinigt wird." Auch nach der Landesgartenschau sollen die Trierer die Finnenbahn nutzen können. Bei Bedarf lässt sich die derzeit gerade Strecke zu einem Rundkurs durch das Wohngebiet erweitern. Mit größerem Wartungsaufwand rechnen die Verantwortlichen nicht, die Holzschnitzel sollen fünf bis zehn Jahre haltbar sein.

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